Skatteverket kann man übersetzen mit
„Steueramt“.
Das ist das Amt, in dem sich alle
anmelden müssen, jede Person in ganz Schweden.
Und es ist das Amt, welches die
begehrte Personennummer vergibt. (Die Personennummer braucht frau in Schweden
fast für alles…z. B. selbst für eine Rabattkarte bei ICA ist die Personennummer
wichtig. Mich erinnert sie mich an die PKZ in der DDR.)
Außerdem ist es das Amt, in welchem
die Steuern der berufstätigen Bevölkerung einkassiert und dem Staat für andere
Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
Wir haben also unseren 2. Besuch im
Skatteverket absolviert. Der große Mitbewohner und ich waren gut vorbereitet.
Wir hatten den Antrag ausgefüllt, Kopien von allen möglichen Formularen und
Ausweisen gemacht – es konnte losgehen.
Um 10 Uhr öffnete sich die Tür.
Ein junger Mann trat dem großen
Mitbewohner und mir entgegen und fragte, was wir wollen. Dabei trat er neben
dem Schreibtisch (höhenverstellbar, Stuhl mit Kopfstütze) hervor (Ja, das tat
er tatsächlich!!!) und stellte sich neben uns. Ohne den Schreibtisch zwischen
sich und uns als Kunden zu haben. Ich war perplex!
Wir zeigten ihm den Antrag (der einen
Wasserschaden hat, weil eine/r der kleinen Mitbewohner meinte, auf den Tisch
springen und das Wasserglas umschmeißen zu müssen, welches seinen Inhalt
natürlich über alle Zettel einschließlich Antrag Skatteverket ergoss), die
Originale und die Kopien vor und der große Mitbewohner erklärte unser Begehr
auf schwedisch. Ich verstand einiges, aber nicht alles. Das „Ah, invandare till
Sverige.“ des Mitarbeiters verstand ich wohl („Ah, eine Einwanderin nach
Schweden?”). Auch das „Nee, hon kommer från Tyskland. Det är ocksa EU. Hon
flytta till Sverige.“ („Nein, sie kommt aus Deutschland. Das ist auch EU. Sie
ist nach Schweden umgezogen.“) des großen Mitbewohners verstand ich. Und ich
sah das Gesicht des jungen Herren. Es sagte folgende Worte: ‚Alles außerhalb
von Schweden ist Ausland, nix EU, egal, was Du mir hier erzählst.‘ Aha.
Dann begann eine mehr oder weniger
umfangreiche Kopieraktion des jungen Mannes. Wir hätten uns unsere Kopien also sparen
können. Nur die im Skatteverket selbst gemachten Kopien gelten in Schweden. :-/
Anschließend erfolgte die Stempelung
jedes einzelnen Blattes mit Stempel Nummer 1. Dann kam die Stempelung Nummer 2.
Und dann bekam ein Blatt einen Stempel ganz für sich alleine, der anders aussah
als alle anderen Stempel. :-) (Das machte das Blatt sehr glücklich. Und es
freute sich sehr darüber. War es doch nun als einmaliges Exemplar
gekennzeichnet. Nein. Das weiß ich natürlich nicht. Blätter können ja nicht
reden, Aber es guckte so als wenn es sich freut. ;-) ).
Der junge Mann versicherte sich bei
seiner Kollegin rück, ob er alles richtig und ordnungsgemäß kopiert und gestempelt
hat. Ihr „Det är bra.“ verstand ich auch wieder („Das ist gut.“).
Mit einem freundlichen (in schwedisch natürlich)
„Das dauert jetzt ungefähr sechs Wochen bis der Antrag durch ist.“ (WAS?) wurden wir verabschiedet.
Na dann schaun wir mal, wann ich hier
in Schweden registriert geworden werden sein werde….oder so….
Schon fast registrierte Grüße von
Anneke. ;-)
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