Sonntag, 15. Februar 2015

Skatteverket

Skatteverket kann man übersetzen mit „Steueramt“.
Das ist das Amt, in dem sich alle anmelden müssen, jede Person in ganz Schweden. 
Und es ist das Amt, welches die begehrte Personennummer vergibt. (Die Personennummer braucht frau in Schweden fast für alles…z. B. selbst für eine Rabattkarte bei ICA ist die Personennummer wichtig. Mich erinnert sie mich an die PKZ in der DDR.)
Außerdem ist es das Amt, in welchem die Steuern der berufstätigen Bevölkerung einkassiert und dem Staat für andere Zwecke zur Verfügung gestellt werden.

Wir haben also unseren 2. Besuch im Skatteverket absolviert. Der große Mitbewohner und ich waren gut vorbereitet. Wir hatten den Antrag ausgefüllt, Kopien von allen möglichen Formularen und Ausweisen gemacht – es konnte losgehen.

Um 10 Uhr öffnete sich die Tür.

Ein junger Mann trat dem großen Mitbewohner und mir entgegen und fragte, was wir wollen. Dabei trat er neben dem Schreibtisch (höhenverstellbar, Stuhl mit Kopfstütze) hervor (Ja, das tat er tatsächlich!!!) und stellte sich neben uns. Ohne den Schreibtisch zwischen sich und uns als Kunden zu haben. Ich war perplex!
Wir zeigten ihm den Antrag (der einen Wasserschaden hat, weil eine/r der kleinen Mitbewohner meinte, auf den Tisch springen und das Wasserglas umschmeißen zu müssen, welches seinen Inhalt natürlich über alle Zettel einschließlich Antrag Skatteverket ergoss), die Originale und die Kopien vor und der große Mitbewohner erklärte unser Begehr auf schwedisch. Ich verstand einiges, aber nicht alles. Das „Ah, invandare till Sverige.“ des Mitarbeiters verstand ich wohl („Ah, eine Einwanderin nach Schweden?”). Auch das „Nee, hon kommer från Tyskland. Det är ocksa  EU. Hon flytta till Sverige.“ („Nein, sie kommt aus Deutschland. Das ist auch EU. Sie ist nach Schweden umgezogen.“) des großen Mitbewohners verstand ich. Und ich sah das Gesicht des jungen Herren. Es sagte folgende Worte: ‚Alles außerhalb von Schweden ist Ausland, nix EU, egal, was Du mir hier erzählst.‘ Aha.

Dann begann eine mehr oder weniger umfangreiche Kopieraktion des jungen Mannes. Wir hätten uns unsere Kopien also sparen können. Nur die im Skatteverket selbst gemachten Kopien gelten in Schweden. :-/
Anschließend erfolgte die Stempelung jedes einzelnen Blattes mit Stempel Nummer 1. Dann kam die Stempelung Nummer 2. Und dann bekam ein Blatt einen Stempel ganz für sich alleine, der anders aussah als alle anderen Stempel. :-) (Das machte das Blatt sehr glücklich. Und es freute sich sehr darüber. War es doch nun als einmaliges Exemplar gekennzeichnet. Nein. Das weiß ich natürlich nicht. Blätter können ja nicht reden, Aber es guckte so als wenn es sich freut. ;-) ).

Der junge Mann versicherte sich bei seiner Kollegin rück, ob er alles richtig und ordnungsgemäß kopiert und gestempelt hat. Ihr „Det är bra.“ verstand ich auch wieder („Das ist gut.“).

Mit einem freundlichen (in schwedisch natürlich) „Das dauert jetzt ungefähr sechs Wochen bis der Antrag durch ist.“ (WAS?) wurden wir verabschiedet.
Na dann schaun wir mal, wann ich hier in Schweden registriert geworden werden sein werde….oder so….


Schon fast registrierte Grüße von Anneke. ;-)

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