Dienstag, 31. Mai 2022

Erfahrungsbericht schwedisches Gesundheitssystem - Teil 6, Sie, nach der OP

Ich habe ein Sportgerät! 
 

Doch der  Reihe nach...
Als wir wieder zu Hause waren, habe ich jeden Tag fleißig meine Übungen gemacht. Als ich sie das erste Mal sah dachte ich, dass die doch recht einfach seien. Doch das stellte sich als Trugschluss dar. Ich musste mich ziemlich anstrengen. 😦
Zwei Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wurde ich aus dem Falu Lazarett angerufen, wie es mir gehe, ob ich Fieber habe, ob die Wunde nässt, wie meine Körperfunktionen sind. Alle Fragen konnte ich zufriedenstellend beantworten.
Der Liebste und ich kamen dann auf die Idee, mal in meine Krankenakte zu schauen. Ja, das geht hier. Auch die ist, als "Journal" benannt, im Internet hinterlegt. Und ich kann mich, über die 1177 einloggend, darin umsehen. Es stand schon der OP-Bericht drin, die Ergebnisse der Krankengymnastin! WOW! Sehr interessant!

Einen Termin für den Verbandswechsel zu Hause wollte ich dann auch ausmachen. Doch leider hat meine Vårdcentral dafür keine Kapazitäten, also für einen Hausbesuch. Den Termin vereinbarten wir dann für Avesta. Und der Liebste nahm sich einen Tag frei, um mich dorthin zu fahren.
Ich bekam dann die Fäden knapp drei Wochen nach der OP gezogen (Bis auf ein Fadenstück. Das entfernte ich ein paar Tage später selbst. 😳), die Wunde grob gereinigt und dann ein neues Pflaster aufgeklebt mit dem Hinweis, dass das nun eine Woche drauf bleiben soll. Ein weiteres bekam ich in die Hand gedrückt und den Hinweis, dass wir in der Apotheke weitere kaufen können. Letzteres ging so nicht. Denn die Länge, die ich brauchte, war da nicht erhältlich. 😔 Übers Internet gab es die schon, doch dann in 25er Packs. Und so viel wollte ich dann doch nicht haben. Also wurde der Liebste wieder in der Vårdcentral vorstellig und bekam noch einmal zwei Pflaster geschenkt. Dass das Pflaster von der Krankenschwester nicht gut, weil bei ungebeugtem Knie, aufgeklebt wurde und wir daraufhin das eine Pflaster abends zu Hause erneuern mussten, weil ich sonst meine Übungen nicht hätte machen können, sei nur am Rande erwähnt. Ein paar Tage später entfernten wir das Pflaster ganz und klebten kein neues drauf, denn die Narbe war ja zugewachsen.

Und falls Ihr nun darauf wartet, wann denn das mit der Reha startet - da könnt Ihr lange warten. So etwas wie zur Reha-Kur fahren und oder ambulante Reha gibt es in Schweden nicht. Die Reha findet mit den vorgegebenen Übungen zu Hause statt. 'Eigenverantwortung' heißt das Zauberwort! Natürlich möchte ich so schnell wie möglich wieder gehen. Also mache ich die Übungen! Darauf baut man hier...
Während hier in Schweden von 2 - 4 Monaten für die Genesung veranschlagt wird, sind es in Deutschland 3 - 6 Monate. 

Ich bekam dann meine Einladung für einen Termin bei der Krankengymnastin J.. Der lag, wie vorgegeben, vier Wochen nach der OP. Doch das kam für mich nicht in Frage, denn mein Vertrauen zu J. ist nicht mehr vorhanden. Also rief ich in der Vårdcentral an und bat um einen anderen Menschen für mich, sagte auch, dass ich kein Vertrauen mehr zu J. habe. Das interessierte nicht weiter, ich erhielt ganz selbstverständlich einen neuen Termin bei einem anderen Krankengymnast - zwei Wochen nach dem bisher geplanten weil der so ausgebucht war.
Der Liebste nahm sich wieder frei (wie übrigens auch in der Woche, als ich aus der Klinik kam, Hatte ich das schon erwähnt?)
Neuer Krankengymnast - neue Übungen, mir vor Ort per Mail zugesandt. Und der Hinweise, dass ich langsam machen soll und Geduld haben. Na toll! 😏 Ich möchte doch gern schnell wieder laufen können! Knievermessung - mein Knie geht 100° zu beugen. Ab 110° ist Rad fahren möglich! Die Beugung muss her!!!
 
Richtig laufen kann ich auch jetzt, 8 Wochen nach der OP, noch nicht. Das Knie ist wohl innen immer noch geschwollen und außen auch an einer Stelle noch taub. Es lässt sich zwar beugen, doch das geht noch recht langsam, als wenn dickflüssiges Öl drin ist. 😉 Doch es lässt sich beugen und das ist gut so und es geht auch immer besser.
Ich gehe draußen mit einer Krücke durch die Gegend, innen auch ohne. Ich muss mich konzentrieren, um links die Fußbewegungen so auszuführen, wie es das rechte Bein automatisch macht. Das ist gar nicht so einfach. Doch es wird, langsam zwar, doch es wird. 😌
Und trotzdem habe ich jetzt schon das Gefühl, dass ich besser laufe als vor der OP! 😊 
Und um die Genesung und die Beweglichkeit meines Knies zu verbessern, haben wir eben das Sportgerät für mich gekauft. Und wisst Ihr was? Nach der zweiminütigen Erstbenutzung hatte ich im linken, hinteren Oberschenkel einen leichten Anflug von Muskelkater! HILFE!!!!! 😂 Jetzt 'fahre' ich jeden Tag und merke, wie diese Bewegung meinem Knie gut tut, trotz Muskelmieze. 😁

Mal sehen, wie es insgesamt weiter geht, wie lange ich brauche, mein Knie braucht. Geduld zu haben ist nicht immer so einfach...

Herzliche Grüßels aus Dalarna!

Anneke

Sonntag, 29. Mai 2022

Sonntagsfoto - Woche 21/2022

Sonnenschein, der vortäuscht, dass es viel wärmer ist als es wirklich ist.
 
 
11 bzw. 12° C sind jetzt nicht sooo viel...

 
Ich befürchte, es wird Sommerzeiten geben, da werde ich mich nach diesen Temperaturen zurück sehnen. 😉 Nachts einstellig = Heizung wieder an. Das geht hier so im Wechsel, an, aus, an, aus. Interessant wird es, ob das im Juni auch noch so bleibt mit der Heizung. Wir werden es sehen.
 

Meine Regentonne ist jetzt schon voll. Ich habe zwar gar nicht so viel zu gießen, doch irgendwie scheint es mir eben ein wertvolles Nass zu sein. Und manchmal denke ich, dass ich ja bei Trockenheit den Bäumen damit helfen könnte. Doch da müsste ich eine Regentonnenbatterie aufstellen denke ich.

Unsere zwei, leider hohlen, Apfelbäume blühen, der Kleine weniger...


...der Große mehr. 
 

Die Äpfel von beiden schmecken nicht. Doch für die verschiedensten Arten von Flugwabsen ist der Tisch derzeit reich gedeckt denke ich mal. Wir schneiden oder sägen da auch nicht mehr dran herum. Die Bäume sollen wachsen wie sie wollen... 
 
Die gute Nachricht der Woche: Die Knubbel an unserem Bubi sind nichts schlimmes. 😻
 
 
 
COVID 19
 
Da in Schweden nur noch einige Berufsgruppen getestet werden, ergibt sich: weniger Tests = weniger offiziell Erkrankte. Die Zahlen der Neuerkrankungen sind also nicht wirklich aussagekräftig. Ich nehme sie trotzdem weiter mit auf.

In Schweden gibt es bis heute 2 507 948 bestätigte Fälle (Vorwoche 2 506 607) und 18 941 Tote (Vorwoche 18 977). 
In ganz Schweden liegen 6 Menschen mit einer Corona-Erkrankung auf einer Intensivstation. QUELLE 
In Dalarna gibt es insgesamt 69 890 bestätigte Fälle (Vorwoche 69 954) und 481 Tote (Vorwoche 481). QUELLE
Es erhielten in Schweden bisher 87,2% Menschen ihre 1. Dosis, 85,0% ihre 2. Dosis und 65% ihre 3. Dosis - Stand 19.05.2022). QUELLE  (Am 26.05. war auch hier Feiertag.)
In Dalarna erhielten 89% ihre erste, 88% ihre zweite und 71% ihre dritte Impfdosis (Stand 27.05.2022) QUELLE
 
Folkshälsomyndigheten hat die Imfempfehlung für den Herbst mit einer 4. Impfung ausgesprochen. Sie betrifft Menschen in Risikogruppen. Für alle anderen erscheinen drei Dosen ausreichend. Wer möchte, kann sich allerdings auch ein 4. Mal impfen lassen. Es soll genügend Impfstoff bereit gestellt werden. QUELLE 
 
 
Passt gut auf Euch auf! 

Herzliche Grüßels aus Dalarna! 
 
Anneke 
 

Donnerstag, 26. Mai 2022

Elsa Andersons Konditori

Kniebedingt verlasse ich noch weniger als vor der Knie-OP das Haus. Und so bekam ich tatsächlich einen kleinen Hauskoller, obwohl ich unser Häuschen ja liebe. 😔 Ich wollte mal nicht nur zum Einkaufen raus. Auf meine Idee, mal zu "Elsa Andersons Konditori" nach Norberg im Västmanland zu fahren, ging der Liebste schnell ein. Dieses Geschäft, besser Institution, ist hier in der Gegend sehr berühmt. Und wir Beide hatten es bis jetzt noch nicht geschafft, mal hinzufahren.


An dieser Stelle befand sich schon seit dem 19. Jahrhundert eine Gaststätte. Diese wurde von Salbohed nach Norberg verlegt. Der damalige Eigentümer, F. O. Lethenström, baute 1880 einen weiteren Raum an. (Dort ist heute die Backstube.) Das Obergeschoss bestand aus einem großen Raum, in dem Feste gefeiert wurden.
 
 
1916 kam Elsa Anderson mit ihrem Mann nach Norberg. Sie kauften das Gebäude 1919. Laut einem Erlass von 1834 durften wohlhabende Frauen die „Herstellung und den Verkauf von Kuchen, Torten und Gebäck“ als Erwerbstätigkeit ausüben. Das tat Elsa. Da die Konditorei an einem Hauptweg und damit sehr zentral lag, gab es viel und ausreichend Kundschaft.
Esla führte die Konditorei bis zu hrem Tod im Jahr 1937. Ab da übernahm ihr Sohn Gunnar, der damals 19 Jahre alt war, das Geschäft und führte es mit seiner Frau Eva und seinem Sohn Robert bis Anfang der 80er Jahre.
Seit einigen Jahren wird „Elsas Konditorei“ von Kristina Leijonhuvud als Eigentümerin geführt.
Am 21. August 2015 wurde das historische Gebäude durch einen heftigen Brand, der durch Brandstiftung ausgelöst wurde, vollständig zerstört.
Am 7. Mai 2017 konnte dann, nach nur acht Monaten Bauzeit, die Wiedereröffnung gefeiert werden. Dies geschah auch mit der Unterstützung in Form von Geldspenden von Firmen (des Liebsten Firma war auch dabei) und Privatpersonen.
 

 
Auch das alte Ambiente konnte mit Hilfe von Privatpersonen, die diverse Möbel spendeten, wieder hergestellt werden. Und so strahlt Elsas Konditorei heute wieder das Flair von früher aus.
 
 
 
Das ist die "Tapete" vom Bild oben drüber. Ein mit Hilfe von Schablonen in vermutlich mehreren Gängen aufgebrachtes Muster. Die Arbeit!





Ecke für Kinder. 😊

 
 
Bis heute wird nach den Originalrezepten von Elsa Anderson gebacken. Deswegen findet man hier auch überwiegend typisch schwedische Spezialitäten.
 

"Kaffee ist das beste aller irdischen Getränke."

Der Kuchen hat uns gut geschmeckt, wir haben jeder zwei Teilchen probiert. 😁
Es gibt auch herzhafte, kleine  Snacks. Doch die vermutlich eher in der Woche als am Wochenende. (Eine Übersicht könnt Ihr HIER finden.)
Wenn Ihr noch mehr über Elsas Historie wissen möchtet, dann findet Ihr HIER mehr lesenswertes auf schwedisch.

Ich empfehle Euch einen Besuch von "Elsa Andersons Konditori" wenn Ihr in der Nähe seid. Denn es ist ein bisschen so, als wenn man in die Vergangenheit eintaucht... 💛

Herzliche Grüßels aus Dalarna!

Anneke


Sonntag, 22. Mai 2022

Sonntagsfoto - Woche 20/2022

Wir haben Wetter.


Was das so richtig für ein Wetter ist...die Sonne scheint ein bisschen. Doch es ist auch kühl. (An manchen Tagen (und Nächten - 3° C) war es so kühl, dass wir die schon mehrmals ausgeschaltete Heizung wieder eingeschaltet haben. Letztmalig gestern. Halten wir fest: Heizung im Mai 2022 noch an. 😉 Schwer verständlich und nachvollziehbar vermutlich für diejenigen, die in ihren Dachgeschoss- und anderen Wohnungen, beispielsweise in Deutschland, schwitzen. 
Solltet Ihr Euch zum obigen Foto fragen, was das für Flecken auf dem rechten Feld zwischen dem Grün ist - da stand ganz lange das Wasser/Eis als es tagsüber taute und nachts wieder fror. Die Saat da drin ist also entweder verfault oder erfroren. Da gibt es viele Stellen auf dem Feld. Genau an diesen Stellen stehen übrigens am Tag mehrmals zwei Kraniche...

Sie fliegen dann auch gerne mal über unser Häuschen. Es ist ein herrlicher Anblick, wenn ich aus dem Schlafzimmerfenster schaue und sie kommen da in Richtung Feld angeschwebt, ohne einen Flügelschlag zu tun bis sie landen. In die andere Richtung sind sie auch schon über unsere Garage geflogen. Wir leben sozusagen in einer Kranicheinflugschneise. 😁 Das bekommt einen gefällt-mir-Button. 👍 😄 An dieser Stelle sei noch schnell hinterher geschoben, dass auch die Schwalben wieder da sind. Allerdings habe ich noch nicht so viele gesehen wie in den letzten Jahren. Hoffentlich werden das noch mehr. Schon aus mückenschutztechnischen Gründen sind Schwalben im und am Haus gut. 
Zurück zum Wetter. Wie sind die Aussichten bei uns?

 
Ich habe nichts gegen Regen. Der ist gut für die Erde, die Bäume. Offensichtlich auch für unsere Wiese. Denn die wächst ziemlich schnell. Da muss der Liebste am nächsten Wochenenende wohl ran. Meinereine ist noch nicht in der Lage, hinter unserem sich doch recht flott selbst vorwärtsbewegendem Rasenmäher herzulaufen. Das würde unweigerlich in einem Comic enden. In so einem nämlich, in dem der Mensch flatternd an den Griffen des Mähers hängt, während dieser kreuz und quer durch die Wiese fährt. 😂 Das muss nicht sein. Das wollen wir nicht. 😉
Wie warm (oder kalt, je nach Blickwinkel) es heute bei uns ist, könnt Ihr am Thermometerbild sehen:
 
 
Daran könnt Ihr gut sehen, dass die Sonne, auch Klärchen genannt, nicht ihre volle Kraft entfaltet. Dann wäre der Unterschied viel größer. (Für die Uneingeweihten: Auf das Hausthermometer scheint die Sonne, das Garagenthermometer liegt im Schatten.) 
 
 
 
 
COVID 19
 
Da in Schweden nur noch einige Berufsgruppen getestet werden, ergibt sich: weniger Tests = weniger offiziell Erkrankte. Die Zahlen der Neuerkrankungen sind also nicht wirklich aussagekräftig. Ich nehme sie trotzdem weiter mit auf.

In Schweden gibt es bis heute 2 506 607 bestätigte Fälle (Vorwoche 2 504 894) und 18 941 Tote (Vorwoche 18 897). 
In ganz Schweden liegen 6 Menschen mit einer Corona-Erkrankung auf einer Intensivstation. QUELLE 
In Dalarna gibt es insgesamt 69 890 bestätigte Fälle (Vorwoche 69 799) und 481 Tote (Vorwoche 479). QUELLE
Es erhielten in Schweden bisher 87,2% Menschen ihre 1. Dosis, 85,0% ihre 2. Dosis und 65% ihre 3. Dosis - Stand 19.05.2022). QUELLE 
In Dalarna erhielten 89% ihre erste, 88% ihre zweite und 70% ihre dritte Impfdosis (Stand 19.05.2022) QUELLE
 
Passt gut auf Euch auf! 

Herzliche Grüßels aus Dalarna! 
 
Anneke 

 

Sonntag, 15. Mai 2022

Sonntagsfoto - Woche 19/2022

Sonnenschein!
 
 
Und auch wenn etwas Wind geht, ist er heute mal nicht ganz so kalt und stark wie manchman in den vergangenen Tagen. Sollte es tatsächlich mal etwas wärmer werden? Die Aussichten deuten darauf hin - für mal kurz. Guckt mal, da steht eine 2 vorne dran! 😳 Ich glaub es nicht! 😉 Dafür nachts..kopfschüttel..

 
(Die Warnungen, die da angezeigt werden sind einmal für Grasbrand und einmal für Waldbrand.)
Heute ist es noch nicht ganz so warm...

 
Doch es war schon kälter in den letzten Tagen. 😄
Und es hat tatsächlich mal etwas geregnet! Ja, das ist das, wo so Tropfen vom Himmel fallen. Es war wieder einmal, als hätte die Natur nur darauf gewartet! Meine Tulpen sind gewachsen und haben heute das erste Mal ihre Köpfchen geöffnet. Unsere Hecke wird grün. Und in die Wiese ist auch das Leben und die Farbe zurückgekehrt! Herrlich!
Wir haben es endlich geschafft, nach Horndal in den Trädgård zu fahren und Blumen für Fussis Grab und meine Bank zu holen. Farbe!! 😍

Das Wasserfass steht auch endlich unter der Regenrinne und ist natürlich mit einem Stab versehen für den Fall, dass Getier hineinfällt. So könnte das wieder heraus klettern. 😊


 
 
 
 
COVID 19
 
Da in Schweden nur noch einige Berufsgruppen getestet werden, ergibt sich: weniger Tests = weniger offiziell Erkrankte. Die Zahlen der Neuerkrankungen sind also nicht wirklich aussagekräftig. Ich nehme sie trotzdem weiter mit auf.

In Schweden gibt es bis heute 2 504 894 bestätigte Fälle (Vorwoche 2 503 090) und 18 897 Tote (Vorwoche 18 824). 
In ganz Schweden liegen 8 Menschen mit einer Corona-Erkrankung auf einer Intensivstation. QUELLE 
In Dalarna gibt es insgesamt 69 799 bestätigte Fälle (Vorwoche 69 712) und 479 Tote (Vorwoche 475). QUELLE
Es erhielten in Schweden bisher 87,1% Menschen ihre 1. Dosis, 85,1% ihre 2. Dosis und 64,7% ihre 3. Dosis - Stand 12.05.2022). QUELLE 
In Dalarna erhielten 89% ihre erste, 88% ihre zweite und 70% ihre dritte Impfdosis (Stand 13.05.2022) QUELLE
 
Passt gut auf Euch auf! 

Herzliche Grüßels aus Dalarna! 
 
Anneke 

Freitag, 13. Mai 2022

Toastbrot

Oder wie ich (aus Gründen) zu sagen pflege, ein Franzi-Brot. 😉 Es ist ein fluffiges, leicht herzustellendes, weiches Brot. Und obwohl der Liebste und ich lieber welches mit knackiger Kruste essen, hat uns auch dieses sehr lecker geschmeckt. 
 

Einen halben Würfel Hefe (ca. 20 g) mit 2 TL braunem Zucker in 240 g warmen Wasser auflösen. Dann gebt Ihr 30 g weiche Butter, 1,5 TL Salz, 500 g Weizenmehl dazu und verknetet alles zu einem glatten Teig. Den lasst Ihr dann 30 Minuten gehen. (Ich habe die Schüssel mit einem Tuch abgedeckt.) Nach 30 Minuten:

 
Fettet eine Kastenform leicht ein oder kleidet sie mit Backpapier aus.
Jetzt wird der Teig mehrmals gefaltet. Das heißt, Ihr klappt die Ränder nach innen und drückt den Teig dann platt, um die Ränder erneut nach innen zu falten. Das macht Ihr ein paar Mal. Gebt den Teig dann mit der "Naht" nach unten in die Kastenform.
 
 
Dort geht er noch einmal ungedeckt für 60 Minuten.
 
 
Heizt den Backofen rechtzeitig auf 220° C vor (Ober-/Unterhitze).
Ab mit der Form in die Mitte des Ofens und 10 Minuten backen. Reduziert dann die Temperatur auf 180° C und backt das Brot noch einmal 25 Minuten. Falls das Brot den Klopftest besteht und hohl klingt, ist es fertig. Nehmt es aus der Form und bepinselt es mit wenig Wasser. 
Lasst das Toastbrot auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und es Euch dann schmecken. Es ist auch nur mit Butter und Salz ein Genuss! 😁

Herzliche Grüßels aus Dalarna!

Anneke

Mittwoch, 11. Mai 2022

Erfahrungsbericht schwedisches Gesundheitssystem - Sie, Teil 5, OP

Die Zeit bis zur OP verging mir zu langsam. Immer, wenn ich gefragt wurde, ob ich denn Angst hätte, verneinte ich. Ich war voller Freude darüber, dass ich dann endlich wieder ordentlich gehen kann. Da hatte Angst keinen Platz. 😊
 
Ich beschreibe nicht jede Handlung von diesem Tag, keine Angst, sondern Dinge, die mir wichtig waren und auch irgendwie noch sind. Denn schließlich ist das hier auch so eine Art Tagebuch für mich...

Operationstag. Treffpunkt 10.30 Uhr, Abteilung 18, Falu Lazarett.
Da ich keine Ahnung hatte, wie das mit Essen nach der OP sein würde, packte ich mir ein mit Butter belegtes Bürli und einen Apfel ein. Man weiß ja nie. 😉

Der Liebste fuhr mich nach Falun ins Lazarett. Er durfte gerade noch die Station betreten, ins Zimmer durfte er nicht mit, wir verabschiedeten uns im Flur. So hatte ich mir das nicht vorgestellt... 😦
Ich bekam einen Fensterplatz, Krankenhauswäsche und die Aussage, dass ich bitte alle persönlichen Wäscheteile aus- und diese Krankenhauswäsche anziehen und dann warten soll.


Mit im Zimmer, hinter einem Paravent, lag eine ältere Dame und wartete ebenfalls auf ihre OP. Nun denn... Unser Zimmer lag direkt neben dem Dienstzimmer, unsere Tür war auf, ein Radio lief, Gespräche auf dem Flur, telefonierende Schwestern...Geräuschüberflutung für meinereine.
Glücklicherweise war da meine Fensteraussicht...

Es stellten sich jede Menge Schwestern vor, die alle ihre Aufgaben hatten und diese an und mit mir abarbeiteten. (Unter anderem erhielt ich die Info, dass meine OP für 12.30 Uhr eingeplant ist, eine 'infart' = Kanüle, Flüssigkeit per Schlauch u. a. m.)  Gemerkt habe ich mir hier jedoch nur zwei Namen - Viktoria und Rosie (Kronprinzessin und Muttis Name in einer etwas anderen Schreibweise).
Gegen 11.30 Uhr fing es dank der offenen Tür an, nach Essen zu riechen. Als eine weitere Schwester kam, bat ich sie, die Tür zu schließen, weil ich doch so hungrig sei und es so nach Essen roch. Sie schloss die Türe lächelnd.
Um 12.40 Uhr schrieb ich dem Liebsten, dass ich noch auf dem Zimmer sei. Um 12.45 Uhr  schrieb ich, dass es nun los geht. 😳
In den OP wurde ich von Robert (wieder ein mir bekannter Name) begleitet. Vom Vorraum aus, in den ich mit dem Bett gefahren wurde, ging es zu Fuß weiter.
Nach einer kurzen Zeit wurde Robert von Alexander abgelöst. Dessen Name habe ich mir gemerkt, weil er deutsch sprach und seine Großeltern aus der Nähe von Dresden kamen/kommen. Viele Menschen...schlafen...
Aufwachraum. Jede Menge Schwestern wuselten dort herum. Als ich wach wurde, fing ich an zu weinen. Sofort war eine Krankenschwester bei mir und fragte, was mit mir sei. Ich sagte ihr, dass ich glücklich bin, endlich ein neues Knie zu haben! Wie so ein kleines Lauffeuer ging wispernd es durch den Raum „Sie weint, weil sie glücklich ist.“... Ich fragte nach, wieviel Menschen sie am Tag beim Aufwachen begleiten - in zwei Räumen bis zu 50 PatientInnen am Tag war ihre Antwort. WOW!
Um 18.30 Uhr ging es zurück in die Abteilung 18. Sofort waren einige Schwestern um mich herum und halfen mir ins Bett. „Was möchtest Du essen? Du kannst alles haben.“ Da ich keinen Plan hatte, was es gibt, fiel mir die Auswahl schwer. 😲 Eine Krankenschwester holte eine Liste...auf der etliches durchgestrichen war. Ich entschied mich dann für einen Paj. Der war lecker. Und klein. Und ich war nicht satt. Doch da waren ja noch Apfel und Bürli in der Tasche. Das hatte ich strategisch so günstig gelegt, dass ich da auch ran kam. Und ich schrieb dem Liebsten, dass ich die OP gut überstanden habe. 😍
Meine Mitnachbarin war die Chefin von der Fernsehfernbedienung. Und sie hörte etwas schlecht. 😉 Zum Glück hatte ich ja meinen CD-Player und die Kopfhörer mit. Dachte ich. Denn den CD-Player hatte ich vergessen. Zum Glück passten die Kopfhörer ans Handy... 😁

Irgendwann war der Fernseher aus und ich versuchte, zu schlafen. Das gelang dann gegen 22 Uhr auch. Leider kam um 1.00 Uhr der Nachtdienst zum Blutdruck und Fieber messen. Es dauerte ewig, bis ich wieder schlief. Nicht lange, denn um halb 5 wurden wieder Blutdruck und Fieber gemessen. 😩
Zum Frühstück gab es Wunschkonzert. Allerdings war ich mit den schwedischen Gepflogenheiten nicht so vertraut. Es gab einen Zettel, was es alles gab. Da stand unter anderem auch Milch drauf. Ich dachte, die gibts im Glas und zum Trinken. Und weil die Frau, die das Essen zurechtmachte, sich wohl wunderte, dass ich nur Milch aufgeschrieben hatte, gab sie mir Cornflakes dazu. Außerdem dachte ich, dass ich süß und herzhaft bestellen kann. Allerdings dachte ich auch da falsch. Denn es gab die Marmelade nicht auf einer Schnitte sondern extra. Einen Teil gab ich zu den Cornflakes. Ich erklärte der Frau beim Abräumen, was ich gedacht habe. Da lachte sie.
 
 
Schwester Viktoria kam und schaute sich meinen Verband mit den Worten „Der sieht aber gut aus! Kaum Blut!“. Na wenn das was schönes ist, dann glaub ich ihr mal! Außerdem wies sie mich an, dass Knie durchzustrecken. Das musste ich erst lernen, denn das ging die letzten vier Jahre nicht. Die ersten Streckübungen machte ich auch. Ich hätte ja vorher nicht gedacht, dass das möglich ist. Doch ich schaffte es schon am Vormittag, alleine (also nicht ganz, mit Hilfe eines Rollators) zur Toilette zu schlurfen. 😃
 
 
Zum Röntgen wurde ich mit einem Rollstuhl und meinem Nachthemdchen gebracht. Man, war mir unterwegs kalt! Wir mussten auch mit dem Fahrstuhl fahren. Doch wir konnten nur mitfahren, wenn niemand in Straßenkleidung mit drin ist, wegen der Ansteckungsgefahr. Also warteten wir da noch ein bisschen in der zugigen Ecke. Das fand ich blöd. 😕
Die Physiotherapiefrau kam dann und guckte sich an, wie ich mit meinen Krücken laufen und die Treppen steigen kann und befand das für gut, obwohl ich nach insgesamt ca. 40 m platt war als hätte ich einen Marathon hinter mir. Das hieß, dass der Liebste mich um 13 Uhr abholen kann. Doch vorher gab es noch Mittagessen. Für mich Milch zum Trinken. 😉

 
Ein sehr schöner Moment war, als ich endlich die Krankenhaussachen aus und meine Kleidung wieder anziehen konnte. War das ein tolles Gefühl! 😁 

Später kam mein OP-Arzt zu mir, erklärte mir, wie die OP verlaufen ist, gab mir eine Kopie der Röntgenbilder von vorher und nachher (Prothese sitzt gut. 😳) und reichte mir einen Zettel bezüglich Medikamentierung für zu Hause.  Zack! schon war er wieder weg.
Tja, und dann hieß es warten auf den Liebsten. Der war überpünktlich und ich hörte ihn schon vom weiten seine tiefe Stimme „Jag vill hämta min fru.“ 😍 „Hier bin ich! Hiehier!“ rief ich. Wir nahmen die Taschen, ich setzte mich in den Rollstuhl und ab ging es in Richtung Häuschen.
Einige Krankenschwestern standen da und verabschiedeten mich winkend. Das war irgendwie schön...
In der Apotheke holten wir noch meine Medikamente (unter anderem Oxycodon oder wie ich zu sagen pflegte, Dr.-House-Tabletten) ab (Hatte ich schon mal erwähnt, dass das hier so geregelt ist, dass die Ärztin das in den Computer eingibt und ich 5 Minuten später in jede Apotheke in Schweden gehen und das Rezept einlösen kann?) und dann ging es wirklich ab nach Hause!
Ich war so froh, wieder zu Hause zu sein! Und noch jemand freute sich darüber, dass ich wieder da bin:

 
Alle Menschen im Lazarett waren augesprochen freundlich, nett, mitfühlend, redeten beruhigend mit mir, als ich mich nicht so gut fühlte und hielten meine Hand, wollten es mir (allen) insgesamt so angenehm wie möglich machen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar! 💚 Solltet Ihr mal in die Situation kommen, in Falun ins Krankenhaus zu müssen...keine Sorge. Die sind wirklich nett da. 😊 Ja, es ist ihre Arbeit. Doch bei so einer hohen Patientenfluktation ist es sicher nicht immer einfach.
 
Herzliche Grüßels aus Dalarna!
 
Anneke

Dienstag, 10. Mai 2022

Die Zwei - Sonderedition

Ihr fragt Euch, was "Sonderedition" wohl bedeutet? Nun, heute gibt es Fotos von den Miezen...von vorn. 
Vor ein paar Wochen haben wir uns für die Küche neue Flickenteppiche gekauft, weil die alten immer mehr kaputt gingen.
Beide Miezen schnupperten und rochen daran, dass es eine Freude war. Wir dachten, dass das Wälzen von Lotta darauf normal wäre, weil die neuen Teppiche etwas dicker sind... Ja, die Bilder sind etwas verwackelt durch Lottas Bewegungen. Doch ich finde, so kann man viel besser sehen, wie ihr der Teppich gefällt. 😉
 



 
Kurze Zeit später vollführte unser Bubi ähnliches. Da unser Bubi ein Fauler ist und im Normalfall Aufwand und Nutzen gut abwägt, waren wir über seine Rollaktivitäten sehr erstaunt. Denn am Ende gab es nichts zu naschen oder essen. Ist das nicht süß, wie er sich so kullert!? 😍







Dann wieder Lotta...





Da wurden wir stutzig! Und ich schaute mir den Teppich genauer an. Nun, es gibt da so eine dicke Knubbelstelle:

Soll die verantwortlich sein? Was ist da drin? Nach was riecht sie? Was gefällt den Katzen daran so?
Ich drehte den Flickenteppich um, unten oben und vorn und hinten. Die Knubbelstelle liegt seitdem näher am Herd. Lotta so:
 



Was genau da ist, finden wir wohl nie raus. Das macht nichts. Die Miezen jedenfalls lieben den Knubbel im Teppich! Der liegt übrigens manchmal früh verwurschtelt da und wir wissen, dass da eine Mieze wieder kampfkuscheln gemacht hat! 😀 
 
Herzliche Grüßels aus Dalarna!
 
Anneke


PS: Unsere Gegenübernachbarin fragte vor kurzem den Liebsten, ob die schwarze Miez, die draußen herum laufe, unsere sei. Der Liebste verneinte wahrheitsgemäß. Es stellte sich heraus, dass die Draußenmiez oft bei unserer Gegenübernachbarin auf der Terrasse liegt. Dort weht nicht so viel Wind. Außerdem habe die schwarze Miez immer so geguckt, dass die Gegenübernachbarin extra Katzentrockenfutter gekauft hat, um sie zu füttern... 😁 Ich stelle fest: Verhungern muss die Draußenmiez nicht. 😉