Mittwoch, 22. März 2023
Zuerst: Beide haben ihr OP überstanden. Doch so richtig 'im Tritt' sind sie noch nicht wieder...
Bubi wurden zwei weitere, von FORL befallene, Zähne gezogen. 😔 (Zahn-OP Nummer 4!!)
(Wenn Ihr Euch fragt, was FORL ist... Hier eine supervereinfachte Erklärung: FORL ist eine Katzenkrankheit, die jede zweite Innenkatze befällt. Bei Kalziummangel (fehlendes Sonnen-UV-Licht?, Hormonmangel) greift der Körper die Zähne an und holt sich aus ihnen fehlendes Kalzium und macht dadurch die Zähne kaputt. Einzige Behandlung? Zähne ziehen.)
Für unseren Bubi bedeutet das Folgendes: Die eingekreisten Zähne fehlen ihm schon, die mit dem Kreuz wurden ihm am Montag gezogen.
Viel an Zähnen ist da nicht mehr...
Bei Lotta mussten statt des einen Zahnes dann doch zwei gezogen werden. Bei ihr fehlen die eingekreisten Zähne, sie hat noch ihr Milchgebiss sagte die Tierärztin beim letzten Besuch.
Wisst Ihr, was das blöde bei der ganzen Sache ist? FORL hört nicht auf wenn es einmal bei einer Katze angefangen hat. Das heißt, sowohl bei Bubi als auch bei Lotta werden noch alle Zähne, über kurz oder lang, raus müssen. Das ist mir in der Tierärztinpraxis bewusst geworden. Da liefen bei mir die Tränen...
Doch das ist nicht alles. Denn was was bedeutet so ein OP-Tag für unsere Miezen??
"Ach, mir tun die Zähne weh. Vielleicht können die Dosenöffner mal was machen." Bis die Tierärztin dann feststellt, dass da wieder ein Zahn raus muss, vergeht erst einmal eine ganze Weile, da der Zahnschwund von innen passiert und man von außen noch nichts sieht.
Am Tag der OP:
Früh um 4: Bubi "Wir haben Hunger! Warum hat die Dosenöffnerin die Türe zugemacht? Wir müssen sie doch wecken! Hunger!!!" Lotta "Warum ist die Tür zu? Ist was mit meiner Dosenöffnerin passiert? Geht es ihr gut?" STRESS! Wir stehen dann auf, essen aus Solidarität auch nichts. Die Miezen tigern rum. "Wir haben Hunger!" STRESS! Wir besprechen, wie wir sie am besten überlisten, um sie eintüten zu können. Bubi riecht den Braten und kommt nicht in den Uterum, wo wir und die Transportboxen (in denen Bubi oft schläft) warten. Wir machen ein Tütchen (flüssig) auf und geben ein bisschen was auf zwei Teller. Bubi: "Endlich was zu essen! Ich verhungere! Was? Nur so wenig!?" Lotta: "Och! Das esse ich nicht! Und was bekomme ich jetzt zu essen?" In diesem Moment schnappt die Falle zu, wir greifen uns jeder eine Miezekatze. STRESS! STRESS! Ich hole schnell noch die Türen der Boxen aus dem Schrank, Lotta sieht das und rudert mit den Beinen. STRESS! Ab in den Uterum! Tür zu! Der Liebste bugsiert Bubi in die Box, dieses Mal ohne Kratzer, während ich die Boxtür schon bereit halte. STRESS! Lotta sitzt verängstigt auf dem Boden und ist schnell eingefangen und in der Box. STRESS! Beide miauen um ihr Leben! STRESS! Wir ziehen uns schnell an, nehmen die Boxen und ab ins Auto. STRESS! Beide Miezen miauen weiterhin um ihr Leben. Autofahren ist höchst gefährlich! STRESS! Bei der Tierärztin angekommen...neue Gerüche, neue Geräusche...STRESS!
Wir geben die Miezen ab und fahren nach Hause. Hoffentlich geht alles gut.
Endlich ist es um drei und wir können die Miezen abholen. Im Auto ein Anruf von der Tierarztpraxis... 😳 "Ich wusste nicht, ob ich Euch gesagt habe, wann ihr die Miezen abholen könnt." Orrr.....
In der Tierärztinpraxis: Aufklärung über die OP, Medikamente, dass Lotta auch FORL hat, sie beide noch "verleiert" sind und ein bis zwei Stunden brauchen. Während Bubi schon bissl schlunzt sind Lottas Augen verdreht, sie liegt auf der Seite. 😔 STRESS!
Wir öffnen zu Hause die Boxen. Bubi geht raus und legt sich neben den Wassernapf. STRESS! Lotta will auch loslaufen, kommt aus der Box und fällt um. STRESS! Ich schnappe mir den kleinen nassen Sack und lege sie aufs Bett, decke sie zu und lege mich dann daneben. Wir haben dann auch die Augen zugedeckt, uns an die Worte der Mitarbeiterin erinnernd...
Bubi hat Hunger, also bekommt er ein wenig Lachs in Musform. Er legte sich dann wieder neben den Wassernapf... STRESS!
Der Liebste fuhr zwischendurch noch in die Apotheke, Schmerzmittel für die Miezen holen.
Gegen 18 Uhr (Wir waren 15.30 Uhr wieder zu Hause.) steht Lotta auf, geht torkelnd in den Vorraum zwei und setzt sich dort hin, breitbeinig und mit verdrehten Augen. "Ich fühl mich so wackelig..." STRESS!
Gegen 19.15 Uhr sehen ihre Augen wieder normal aus. Sie hat noch keinen Hunger, Bubi isst tatsächlich etwas.
Der Liebste und ich gehen hoch ins Wohnzimmer. Bubi kommt mit, Lotta bleibt erst noch unten, kommt dann später zu mir um ein bisschen schmusen...
Das zweite Abendbrot ist wieder ein Flüssiges für Bubi mit ein paar Ministreuseln, Lotta will noch immer nichts (Wir haben noch eine zweite Variante Flüssiges, die wir ihr anbieten, mit Ministreuseln.)
Ich schlafe nachts im Uterum. Gegen halb drei wache ich auf. Unsere Lotta miaut! Das macht sie nur in Stresssituationen! Ich rufe nach ihr, gehe in die Küche. Als sie zu mir kommt, schnappe ich sie, gehe ins Bett, lege sie mir auf den Bauch um sie zu beruhigen. Sie haut ab und geht wieder miauen. Zusätzlich kratzt sie an der Haustür! STRESS! Am Dienstagmorgen erzählt mir der Liebste, dass er Lottas Miauen gehört hat und ihr kratzen und dass er nachgeschaut hat, ob mit ihr alles in Ordnung ist. (Er hört sonst nichts wenn er schläft!) Was muss es die Miez für einen STRESS gehabt haben!!! Vielleicht hat sie geträumt, dass wir sie wieder zur Tierärztin schaffen wollen und wollte nur weg von uns!? 😢😢😢
Beide sind munter. Allerdings scheint es mir, als wenn sie noch nicht wieder "die alten Miezen" sind. Lotta mäkelt am Essen herum, Bubi auch (was er sonst nicht macht.) und dadurch habe ich Schwierigkeiten, die Schmerzmittel in sie hinein zu bekommen. Lotta legt sich im Bett neben mich - das hat sie so vorher nicht gemacht.
Der Gedanke, dass beide das noch einmal und noch einmal und noch einmal durchmachen müssen treibt mir bei jedem Mal dran-denken die Tränen in die Augen. Dieser Stress, den sie haben, die armen Miezen!!
Beide gehen sonst in die Boxen. Doch sie scheinen zu spüren, wenn es zum Tierarzt geht, auch zu normalen Untersuchungen, wenn sie Frühstück bekommen können. Sie gehen dann nicht in die Nähe der Boxen! Ich würde ihnen so gerne wenigstens diesen Teil Stress ersparen! Doch ich habe keinen Plan, wie das gehen könnte.
Dass die Nahrung Teil des Problemes ist - ich dachte, dass zumindest bei Lotta die Nahrung ausgewogen ist, nachdem wir 2016 von gezuckertem und mit sonstigem Mist versetzten Miezenfutter auf fleischhaltigeres ohne Zucker und Getreide und katzenuntypischen Zusätzen umgestiegen sind. Ich lag falsch. 😓
Und nun stelle ich mir die Frage, ob ich Miezen so etwas zumuten darf, dass sie nur innen leben... Doch der Gedanke, wie es anderen Katzenbesitzern gegangen ist, wenn die Miezen überfahren werden - das ist ja noch schlimmer! Und wir wohnen so dicht an einer 70er Straße...keine Draußenmiez für Anneke...
Donnerstag, 24. März 2023
Lotta springt und rennt wieder durch die Gegend. Nur das mit dem Essen...nun ja, sie isst etwas und so kommt das Schmerzmittel in sie rein. Das ist die Hauptsache (aus meiner Sicht).
Bubi schläft. Er hat auch vorher den ganzen Tag geschlafen. Doch jetzt verschläft er fast jedes Essen. Und dann isst er wie die Lotta was die Menge angeht. Und das ist nicht normal. Auch das er kaum "spricht" oder "schimpft". Kein Ton (Vier klitzekleine Ausnahmen seit Montag!) kommt über seine Lippen. Doch dank des wenigen Essens kommt auch er zu seinem Schmerzmittel.
Manchmal muss ich eben auch mit kleinen Dingen zufrieden sein. Unser alter Herr braucht eben erheblich länger zum Erholen. Schließlich wird er dieses Jahr schon 15 Jahre (76 Menschenjahre!!!) alt.
Grüßels aus Dalarna!
Anneke
