Dienstag, 9. Juli 2019

Erfahrungsbericht schwedisches Gesundheitssystem - Sie

Es wird ja allerhand darüber gesprochen und geschrieben.

Ich kann nun einen Erfahrungsbericht ergänzen.

Im vorigen Jahr habe ich mir das linke Bein verdreht. Ich dachte, es regelt sich von selber, was es nicht so richtig tat. Als ich dann im Winter noch zweimal in den Schnee gefallen bin, ging es nur noch schwerlich voran mit mir und dem Knie. Ein Umfangverlust von 4 cm gegenüber dem rechten Bein war dann ausschlaggebend für den Entschluss, "zum Arzt zu gehen".
Da in Schweden schon sehr viel digital geht (und sie trotzdem damit nur auf dem 8. Europaplatz liegen, 1. ist Estland, 2. ist Finnland), konnte ich mich beim Vårguide einloggen und um einen Termin bitten. Ich schrieb meine Beschwerden ein und dass ich weis, dass ich Arthrose habe.
Zwei Tage später erhielt ich eine Antwort und einen Terminvorschlag für eine Vorstellung bei einer Physiotherapeutin für in 16 Tagen wurde angeboten. Den nahm ich.
Ich schrieb noch einmal auf, was da mit meinem linken Bein passiert ist, die zeitlichen Abläufe und dass 2009 festgestellt wurde, dass ich im rechten Knie Arthrose habe. (Die Vermutung liegt sehr nahe, dass dem dann links auch so ist.)

Der Liebste und ich erschienen zum Termin und bezahlten die obligatorischen 150 SEK.

Es erfolgte ein Untersuchung mit folgendem Ergebnis:
1. Meniskus ist scheinbar ganz.
2. Ich soll speziellen Kniestärkungssport machen.
3. Das Knie soll geröntgt werden, um mehr zu erfahren.
4. Gegebenenfalls könnte man bei einer Entzündung im Knie Kortison spritzen.

Da ich mich nicht auf "vielleicht kommst du dran" (Drop-in)- Röntgen verlassen wollte, bat ich um einen Termin. Der Terminvorschlag sollte direkt vom Röntgen kommen.
Der Termin für meine Sporteinweisung sollte am 12 Tage später sein.
Auch für diesen Termin bezahlte ich dann 150 Kronen und wurde in meine Übungen eingewiesen. Für die nächsten drei Monate bezahlte ich 300 Kronen für das GYM. Zweimal pro Woche gehe ich seitdem zum Spocht, der mir gut tut! 😁

Der Termin für das Röntgen kam - der lag 6,5 Wochen nach meinem Erstgespräch. 😳
Im Ergebnis des Röntgens bekam ich von J., der Physiotherapeutin, knapp zwei Wochen später einen Brief. 'Du hast Arthrose, mache weiter Sport und bleibe in Bewegung. Und nimm gegebenenfalls entzündungshemmende Medikamente ein.' HÄ? Ich hatte da noch ein paar Fragen... Die stellte ich in einem Brief. Einen Tag später erhielt ich einen Anruf. Ich hätte da so viele Fragen gestellt, da bräuchte es wohl noch einen Termin. Zufällig habe sie einen freien Termin eine Woche später, wegen einer Absage... Natürlich nahm ich den Termin, bezahlte wieder 150 Kronen und wir klärten meine Fragen zu Bewegung, Übungen, weiterem Sport und Medikamenteneinnahme.

Zwischen meiner Bitte um einen Termin und dem genauen "wie-weiter" lagen also reichliche 12 (!!!) Wochen!!! Ich kriege gleich wieder Schnappatmung, wenn ich mir die Zeitabläufe anschaue!!
Ich bin nicht dafür, in die Notaufnahme zu gehen, wenn es nicht wirklich und absolut dringend ist. Doch bei solchen Zeitabläufen komme ich schon ins Grübeln, ob nicht doch...

Ich habe um eine Verlängerung des Sportes gebeten und erhielt von J. ein Schreiben, mit dem ich bei Vorlage im GYM noch einmal drei Monate (August bis Ende Oktober) für 300 Kronen sporteln kann. Danach kann ich, wenn ich denn will, zum regulären Preis als Vollmitglied dort weiter machen...

Grüßels aus Dalarna!

Anneke

EDIT: Teil2 findet Ihr HIER.

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