Mittwoch, 20. November 2019

Das Häuschen und die Eiszeit

Habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, was unter dem Haus ist, in dem Ihr wohnt? 😉
Unser Häuschen steht auf Steinen. Na gut, nicht ganz, denn auf den Steinen liegen Balken, auf denen das Häuschen steht.


Seitdem wir 2016 das Untergeschoss kernsaniert haben weiß ich, dass unser Häuschen auch innen von großen Steinen getragen wird, auf denen dicke Holzbalken liegen. (Also der Liebste hat mir das natürlich schon eher gesagt. Doch da habe ich auch die Steine im Inneren gesehen.)

Das ist unterm Bad.

Hier liegt noch ein Stein unter der Tür zum Pannrum.

Und hier kann man sehen, wie breit der Stein ist, der da im Erdreich liegt.

Dass unser Häuschen manchmal im Sturm ganz leicht bebt, daran habe ich mich gewöhnt, mehr oder weniger jedenfalls.
Dass mein Schallplattenspieler oben im Wohnzimmer leiert, wenn unten die Waschmaschine schleudert und das auf unser Holzhäuschen übertragen wird, das haben wir im vorigen Jahr gehört. 😳
Dann wäre da noch...nun...manchmal bilde ich mir ein, dass die Steine vertuschen bzw. wegrutschen könnten. Von Anfang an hat der Liebste mir gesagt, dass die Steine nicht verrutschen. Sie 'stecken' im Lehm fest und wo sollen sie denn hin!? Außerdem steht das Häuschen nun schon 111 Jahre hier! Warum sollte es dann ausgerechnet jetzt anfangen zu rutschen!? Zum Großteil bin ich dann beruhigt.
Vorige Woche jedoch...
Ich war im Wohnzimmer (oben) und plötzlich erschütterte es einen Teil des Häuschens ein klein wenig...nach kurzer Zeit wieder...dann noch einmal. 'Das Häuschen rutscht weg!' war mein erster Gedanke. Doch nach den dreimal war nichts mehr zu spüren. Also bleibt es vielleicht doch stehen. 😊
Trotzdem rief ich natürlich aufgeregt den Liebsten an. Der wies mich darauf hin, dass er früh gesehen habe, dass beim Briefkasten gebaggert wird und dass ich doch weiß, dass diese Erschütterungen übertragen werden. Und warum sollte das Häuschen ausgerechnet jetzt wegrutschen!? 😉
Ich schaute Richtung Briefkästen. Tatsächlich, da stand ein Bagger! Puh! Ich war erleichtert.

Zwei Tage später wieder so ein komisches Geräusch, zweimal, dreimal. Ich schaute Richtung Briefkästen. Dort war nichts zu sehen. Ich guckte in die Ecke, wo das Strom- und Breitbandkabelloch war - nichts. Also zog ich mich an und ging nach draußen, um zu schauen, wo das Häuschen rutscht...
Ich hörte ein leichtes Brummen. Wo kam das denn her? Da war doch ein Bagger bei den Briefkästen! Meine Erleichterung könnt Ihr Euch sicher vorstellen! Das Häuschen rutscht nicht weg! 😁

Und wenn Ihr Euch nun fragt, was das denn mit der Eiszeit zu tun hat...
Die Straße vor dem Haus befindet sich auf einer Art Wall. Dieser entstand in der Eiszeit, als die Gletscher Stein und Geröll vor sich herschoben. Und hier entstand eben so eine Aufschüttung, die dann gleich für eine Straße genutzt wurde.


Die Häuser liegen schön links und rechts davon, zwischen 'ein bisschen' und 'erheblich' tiefer als die Straße.
Durch die geringe Menge an Erde und Sand, die hier liegen und der sehr breiten Schicht Lehm, die darunter folgt, wird eben jede Erschütterung übertragen, die ein Bagger hier rund ums Häuschen macht wenn er etwas größer ist. So wie auch die schweren, vorbei fahrenden Lkw das Häuschen erschüttern. Das haben wir also der Eiszeit zu verdanken! 😉

Herbstliche Grüßels aus Dalarna!

Anneke

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