Die Schweden und die elkompensation, Teil 1

El = Strom

 

Anders als in Deutschland bekommen wir hier in Schweden die Stromabrechnung monatlich. 

Während man in Deutschland einen Abschlag zahlt und im ungünstigsten Fall bei der Jahresabrechnung einen Schock bekommt, weil man so viel nachzahlen muss, passiert uns das hier in Schweden nicht. Wir sind immer auf dem "Laufenden". Natürlich ist die Stromrechnung manchmal auch sehr hoch, doch mittlerweile (seit unseren Umbaumaßnahmen) ist der monatliche Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr ähnlich und im Winter hoch, im Sommer niedriger. Und damit wir das im Blick haben, ist das auch auf der Rechnung zu sehen.

Und falls Euch jetzt bei den Verbauchen das Herz stehen bleibt - ich kann das verstehen! Als ich in Deutschland wohnte, lag ich im Jahresdurchschnitt immer unter dem eines Singlehaushaltes. Und hier verbrauchen wir meinen ehemaligen Jahresverbrauch in einem Wintermonat! Ich konnte das nicht fassen!! 😱 Und es fühlt sich auch immer noch seltsam an, doch es ist nun einmal so. Während beim Liebsten am besten immer alle Lampen im Haus brennen sollten, habe ich ich da mit meiner 'Sparerei' durchgesetzt - es leuchten nicht mehr immer alle Lichter. 😉

Natürlich ist der Verbrauch deswegen nicht signifikant gefallen. Doch zumindest gewissenstechnisch ist mir wohler. 😊 Und sind wir doch mal ehrlich...es ist doch fraglich, warum man spart, wenn dann die Strompreise immer höher klettern. Ja, wenn ich mehr verbrauche steigen die Preise auch. Doch irgendwie passt da für mich etwas nicht zusammen...

Jedenfalls waren wir sehr erstaunt, als wir gestern unsere Stromrechnung für den Monat März bekamen. Die sah nämlich so aus:

Wie jetzt? Wir müssen nichts bezahlen? Wir bekommen Stromgeld zurück? Wie geht das denn??? Die Anfänge einer Erklärung folgten auf der anderen Seite:

 

 

ELPRISKOMPENSATION war das Zauberwort. Uns war es unbekannt und so suchte ich im Internationalen Netz. Dort wurde ich auf der Regierungsseite fündig.

Auf Grund der gestiegenen Preise beschloss der Reichstag (bereits im Januar), dass jeder Haushalt in Schweden, der mindestens 700 kw/h im Monat verbraucht, für die Monate Dezember 2021 bis Februar 2022 einen Zuschuss bekommt. Das traf auf mehr als jeden 3. Haushalt in Schweden zu. Besonders wurde dabei an die Menschen gedacht, die in Häusern leben und ihre Häuser mit Strom beheizen - solche wie wir also. Man musste dafür keinen Antrag stellen. Die Höhe des Zuschusses ist verbauchsabhängig und gestaffelt. Die Bezuschussung erfolgt über den Stromanbieter. Dieser bekam die ihm dadurch entstandenen Kosten von der Regierung erstattet.   QUELLE AUF SCHWEDISCH 

Auch für den Monat März wurde eine Kompensation beschlossen. Auch diese ist gestaffelt und wird direkt vom dem Stromanbieter berechnet.

Allerdings gilt der März-Zuschuss nur für Haushalte der Preiszone 3 und 4. (Schweden ist vier Preiszonen aufgeteilt. Der Strom in Zone 1 und 2 ist insgesamt etwas billiger als in Zone 3 und 4. Dort werden ca. 20% der gesamten Stromes verbraucht. Und deswegen bekommen sie den 2. Zuschuss jetzt nicht.)

QUELLE

Auch dieses Mal richtet sich der Zuschuss nach dem Verbrauch und beträgt maximal 1000 Schwedische Kronen.

Ich finde die Regelung, keinen Antrag stellen zu müssen, gut. Ich verstehe nicht, warum den März-Zuschuss nicht alle Preiszonen bekommen. Doch vordergründig freue ich mich, dass es diese Regelung gibt und dass sie auch uns zugute kommt.

 

Und damit wir wissen, woher unser Strom so kommt, gibt es auf der Abrechnung eine Übersicht: 

Herzliche Grüßels aus Dalarna!

Anneke