Montag, 13. Januar 2020

Knutsdagen

Der Knut-Tag ist sehr alt und mehr, als den Weihnachtsbaum aus dem Fenster zu werfen.


Entstanden ist dieser Tag wahrscheinlich daraus, dass Prinz Knut Havard am 7. Januar 1131 ermordet wurde. Wie es früher üblich war, wurden 'gute Menschen' zu Heiligen erklärt und also war fortan der 7. Januar der Knut-Tag oder Knutsdagen. Zusammen mit Sankt Olof und Sankt Erik gehörte Sankt Knut zu den beliebtesten Heiligen in den nordischen Ländern. In Schweden feierte man fast 400 Jahre lang den Knutsdagen karnevalistisch.

In der christlichen Welt wird der 6. Januar als das Ende der Weihnachtszeit gefeiert. Auch wenn ich mit dem christlichen Glauben nicht viel am Hut habe, war es für mich immer der Tag, an dem ich die Weihnachtssachen weg räumte. (Ich brauchte einen Zeit-Plan und machte ihn mir damit.)

Wie Ihr feststellen könnt, liegt zwischen beiden Weihnachten-ist-beendet-Tagen eine Woche. Irgendwann im 17. Jahrhundert wurde nämlich der Knutsdagen um eine Woche nach hinten verschoben. Man ist sich nicht ganz einig, warum das geschah. Die einen schreiben, die lutherische Kirche wollte mit der Verlängerung der Weihnachtszeit die Menschen mehr an sich binden. Eine andere Meinung ist, dass es in der Kirche immer eine Art Nach-Fest, acht Tage später, gegeben habe. Eine weitere Meinung ist, dass es mit dem 21. Dezember, dem heidnischen Midwinterfest, dem Schandfleck, zu tun habe, wobei sich mir der Zusammenhang da nicht ganz erschließt. Doch ich bin auch keine Kirchenforscherin. Jedenfalls zog mit dem Knut-Tag auch das geflügelte Wort "Knut vertreibt Weihnachten" mit um, was ja auch Sinn macht. 😉

Fakt ist, dass an diesem Tag mit der Plünderung der Julgran (julgransplundring), des Weihnachtsbaumes, begonnen und der Weihnachtsbaum aus dem Fenster geworfen wurde (vermutlich begann das im 18./19. Jahrhundert bei 'den Reichen' und breitete sich dann weiter aus). Anders als heutzutage war der Baum früher mit süßen Dingen behangen, die die Kinder dann zum Ende der Weihnachtszeit (hier 13. Januar) abschneiden konnten. Ebenso werden die Weihnachtssachen weggeräumt, die letzten Weihnachtsessen sollen gegessen werden.
Es gibt noch andere Traditionen am Knut-Tag. So wird/wurde dieser Tag mit Masken aus Pappmaché karnevalsartig gefeiert. Das nennt sich Knutmasso (Uppland). Auch verkleiden sich Kinder als Knutgubbar und erbetteln sich Süßigkeiten. In Südschweden ist der Knutgubbe eine Strohpuppe, die an die Tür einer Person gestellt wird. Diese muss den Knutgubbe dann weiter geben und diese gibt sie weiter und diese gibt sie weiter...

Ihr seht, es gibt viele verschiedene Arten und Möglichkeiten, wie der Knutsdagen zelebriert wird oder werden kann. Und Ihr seht auch, dass dieser Tag mehr ist, als uns der blau-gelber Möbelriese glauben machen will. 😊

Ich werde weder verkleidet durchs Dorf ziehen noch einen nicht vorhandenen Weihnachtsbaum zum Fenster hinaus werfen. Doch ich kann verkünden, dass unsere ganzen Weihnachtsplätzchen mit dem heutigen Tag alle sind. 😊


Und das mit den Weihnachtssachen wegräumen geht jetzt los....

Herzliche Grüßels am Knutsdagen aus Dalarna!

Anneke

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