… in einem Haushalt gibt es nicht.
Eigentlich.
Uneigentlich doch.
Meine ersten Haustiererinnerungen sind
ein blauer Wellensittich namens Bubi, der lange bei meinem Großmütterchen
lebte. Wenn ich bei ihr zu Besuch war, galt es, auf den Boden zu und beim
Schließen der Schiebetür genau hin zu schauen. Denn Bubi konnte nicht mehr so
gut fliegen (Oder gar nicht mehr?) und lief deshalb auf dem Fußboden herum.
Meine Schwester S. hatte dann zwei
Haustiere. Einen grünen Wellensittich namens Pussi und ein Rosettenmeerschweinchen
mit Namen Mucki. Diese beiden lebten nebeneinander in ihren Käfigen und waren gute
Freunde. Pussi konnte zu Mucki in den Käfig fliegen. Dieser ließ ihn dann aus
seinem Napf fressen. Wenn der Vogel das Schweinchen an den Barthaaren zog, ließ
sich das letzteres gefallen. Noch beeindruckender war jedoch, wie Pussi Muckis
Fiepen nachmachen konnte. Ich wusste manchmal nicht, wer von beiden nun Randale
machte. Als Mucki starb, folgte ihm Pussi (gefühlt) kurze Zeit später in den
Tierhimmel. Noch heute denke ich, dass der Wellensittich an gebrochenem Herzen
starb, als auf sein Fiepen niemand mehr antwortete. Die beiden Tiere anzufassen
gehörte nicht zu dem, was ich am liebsten tat.
Irgendwann im Laufe der Zeit hatte
meine Schwester S. dann auch weiße Mäuse. Nicht nur, dass diese sich rasant
vermehrten. Ab und zu genehmigten sie sich auch Ausgang. Dann hieß es:
Einfangen! Mein Leben lang werde ich mich daran erinnern, wie wir wieder einmal
auf Mäusefang waren. Ich baute mit meinem Arm auf dem Fußboden eine Mausesperre, indem ich ihn einfach auf den Boden und mich auf die Seite legte.
Diese funktionierte. Denn es kam eine Maus an meine Armsperre. Und natürlich
riefen die restlichen Mäusefänger mir zu, ich solle sie fangen. Was ich jedoch nicht konnte war,
die Maus anzufassen. Weder am Schwanz noch am Körper. Und so verschwand die
kleine weiße Maus wieder.
Als mein Sohn dann später ein
Meerschweinchen wollte, versuchte ich, ihm das mit allen möglichen und unmöglichen
Argumenten auszureden, sah mich schon das Tier pflegen, füttern, ausmisten.
Und ich wollte ja kein Haustier. Doch meine Argumente halfen nicht. Also bekam
mein Sohn ein Meerschwein…welches ich dann nach ungefähr drei Monaten pflegte,
fütterte, ausmistete. Eines Tages wurde es krank. Also ging ich zum Tierarzt. Einschläfern
kam für mich nicht in Frage, ich ließ es operieren. Und das, was gemeinhin als
Witz die Runde machte, trat ein. Als ich mich am nächsten Tag telefonisch
erkundigte, wie es dem Meerschweinchen geht, erhielt ich folgende Antwort: „Die
Operation hat ihr Meerschweinchen gut überstanden. Doch es ist aus der Narkose nicht
wieder aufgewacht.“ Kein Witz. Ich bezahlte dafür damals 190 DM und meine
Freunde guckten alle irritiert, dass ich es nicht gleich hatte einschläfern
lassen – wissend um mein Verhältnis zu Haustieren. Damals beschloss ich: Wo ich wohne, wohnen keine Haustiere.
Wir haben zwei Katzen. :-)
Wie Ihr wisst, ist unsere alte
Dameschon fast 15 Jahre alt. Seit einiger Zeit hat sie an Gewicht verloren. Das
beunruhigte uns erst nicht so, da wir überall lesen konnten, dass ältere Katzen
nicht mehr so viel fressen. Außerdem sind Katzen sehr empfindlich, was Stress
angeht. Der manchmal laute Ausbau des Ober-geschosses könnte also auch ein Grund
für weniger fressen sein. Wir kauften also Nahrung für Katzenkinder und
Mamakatzen, um ihr mehr Energie zuzu-führen. Doch das half auch nicht. Sie
verlor weiter an Gewicht. Und was mache ich als ich-will-nie-wieder-ein-Haustier-Mitbewohnerin?
Ich gebe der alten Dame vier bis sieben Mal am Tag Miniportonen zu essen (Alte
Katzen sollen ruhig kleine Mahlzeiten am Tag erhalten, dafür öfter.). Ich
bleibe neben ihr stehen wenn sie frisst, weil ich dann das Gefühl habe, dass
sie besser frisst. Sie bekommt von mir mehrere verschiedene Sachen zum Essen
vorgesetzt (Bei meinem Einzug hier: „Mich bekommt sie nicht rum.“ <- Ist ja
nur im Moment so. ;-) ), damit sie eben überhaupt etwas isst. Und seit Montag
wiege ich ab, was die alte Dame gefressen hat und trage es in eine Tabelle ein,
um einen Über-blick zu haben (Auf meiner ehemaligen Arbeitsstelle sagten wir bei
Menschen dazu „Einfuhrprotokoll“.).
Nach einem schlechten Dienstag hat sie
gestern endlich wieder etwas getrun-ken. Fast liefen mir ein paar
Freudentränchen übers Gesicht.
Heute nun waren wir bei einer
sympathischen, freundlichen, sich Zeit neh-menden und unsere vielen Fragen
beantwortenden Tierärztin. Auf dem Weg dahin maunzte die alte Dame im Auto, so dass
ich fast mitgeweint hätte.
Ein paar Werte sind außerhalb der Norm und müssen
genauer überprüft werden. Das erfahren wir dann etwa am Montag.
Nun heißt es abwarten und die Daumen
drücken.
Ihr dürft gerne mitdrücken.
Grüßels von
ich-wohn-gern-mit-Katzen-zusammen-Anneke
Soviel zu "in meinen Haushalt kommen keine Haustiere". Du weißt, ein krankes Haustier ist fast so schlimm wie ein krankes Kind.Ich drücke mir die Daumen - bis Montag. M.
AntwortenLöschenDas soll heißen ich drücke mit die Daumen.M.
AntwortenLöschenDankeschön. :-*
Löschen