Gestern traf ich wieder einmal ROTKÖPFCHEN.
Und wieder wusste SIE eine Geschichte aus ihrem neuen Wohnland zu erzählen…
Eine Frau wollte ebenfalls in das neue
Wohnland ziehen, in dem Rotköpfchen jetzt lebt. Anders als Rotköpfchen jedoch
kam diese nicht aus einem Land, das dem „Zusammenschluss vieler Länder“
angehört. Also war für sie ein anderes Amt zuständig als für Rotköpfchen.
Dort stellte die Frau einen Antrag, "Bleiben dürfen im neuen Wohnland".
Während sie wartete, kaufte sie sich
ein Haus, arbeitete und zahlte an das neue Wohnland Steuern, war arbeitslos,
lag dem neuen Wohnland jedoch dann nicht auf der Tasche sondern versorgte sich
irgendwie selber mit dem lebensnotwendigem.
Die Frau wusste, dass es von der
Antragsstellung bis zur Auskunftserteilung lange dauern würde. Doch als sie
nach 11 Monaten noch nichts gehört hatte, rief sie auf dem Amt an. Dort wurde
ihr mitgeteilt, dass bereits nach sieben Monaten ihr Ansuchen abgelehnt worden
sei und dieser Beschluss per Post an sie gegangen sei. Angekommen war jedoch
bei der Frau nichts. Daraufhin wurde ihr mitgeteilt, dass sie ja auch im
Internet nachschauen kann mit ihrer Nummer. Das wurde der Frau vorher nicht
gesagt.
Sie stellte drei Monate später erneut
einen Antrag, im neuen Wohnland bleiben zu dürfen. Da sie mittlerweile bei
einer Firma stundenweise, wenn auch nicht fest angestellt, arbeitete, legte sie
deren Bescheinigung ebenfalls mit bei.
Nach weiteren zwei Monaten erhielt sie
von der Firma eine Festanstellung für fünf Jahre. Das ist für die Frau im neuen
Wohnland eine magische Zahl. Denn wenn sie fünf Jahre im neuen Wohnland
arbeiten kann, darf sie wohnen bleiben, ohne erneut einen Antrag stellen zu
müssen. Sie erhält dann automatisch eine Dauerwohnerlaubnis.
Also stellte sie wieder zwei Monate
später erneut einen Antrag, im neuen Wohnland bleiben zu dürfen. Dieses Mal mit
der Bescheinigung der Firma über die Festanstellung.
Nach einer ganzen Weile schaute sie im
Internet nach, ob beide Anträge schon in die nur ihr und den Mitarbeitern des
Amtes sichtbare Akte eingetragen ist. Da tat sich nichts, es war Ruhe im Amt.
Da ihr das seltsam vorkam, rief sie an
und erhielt die telefonische Auskunft, dass die Anträge beide eingegangen
seien. Das mit der Bearbeitung dauere allerdings noch etwas…
Die Frau übte sich in Geduld.
Vier Monate nach der letzten
Antragstellung war es mit dieser jedoch vorbei und sie schickte eine E-Mail an
das Amt und fragte nach, wie der Bearbeitungsstand sei. Daraufhin wurde sie
freundlich aber bestimmt gebeten, keine weiteren Mailanfragen zu schicken.
Diese würden die Bearbeitung ihres Antrages nicht beschleunigen… Hm, vermutlich
war sie mit dieser Anfrage um 50 Bearbeitungsplätze nach hinten gerückt…
Die Frau schaut jetzt noch ab und zu im
Internet nach, ohne jedoch ernsthaft zu glauben, dass sich da in der nächsten
Zeit etwas in ihrer Akte ändert. Mit Freunden schließt sie Wetten ab, wann sie
Antwort erhält. Und findet ansonsten, dass Bearbeitungszeiten von 10 Monaten
(vorletzter Antrag) und acht Monaten (letzter Antrag) schon ganz schön lang
sind.
Nun ja, viel wichtiger ist doch, dass
sie in diesem Land Steuern bezahlt. Und das tut sie, weil sie ja arbeiten darf.
Wenigstens das. ;-)
Ach ja…Ähnlichkeiten mit tatsächlich
existierenden Personen und/oder Ländern sind rein zufällig. :-)
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