"Fahren mit KARLI" kann ich nun auch abhaken. ;-)
Es war schon lange her, dass ich in
einem Auto ohne Servolenkung und mit Starter saß und dieses lenkte. Dank der Hilfe des großen
Mitbewohners bekam ich das auch ganz gut hin.
Und dann dachte ich zurück…
Ich habe im Sommer 1989 meinen
Autoführerschein gemacht.
Kurz danach war ich im Besitz eines
Trabbi-Kombi, der damals für ganz wenig Geld zu haben war. Die Leute kauften
sich vom neuen Westgeld lieber Westautos, auch wenn sie rostig und kurz vor dem
Zusammenfallen waren. (Heutzutage kostet so ein fahrbares und sofort
einsatzbereites Trabbilein übrigens um die 2000 Euro!)
Mein Auto erhielt natürlich auch einen
Namen. Wir riefen es „Willi“. Willi war anfangs sehr zuverlässig. Ich weiß noch, dass
das Getriebe mal ausgetauscht werden musste. Ich half mit und sah aus, als
hätte ich in Getriebeöl gebadet. ;-) Und einmal brannte es unter der Motorhaube.
Der Motorraum war gedämmt mit irgendwelchem Material und das hat sich irgendwie
entzündet. Es war früh, ich startete - nicht passierte. Als es so ein bisschen
qualmte, öffnete ich die Motorhaube und sah eine kleine Flamme, die ich sofort
löschen konnte. Wie es dann weiterging weiß ich nicht mehr.
Ich weiß allerdings noch, dass mein Sohn eines
Tages ganz aufgeregt aus dem Kindergarten kam und rief: „Mutti, Mutti, in
meinem Kindergarten ist jetzt eine Junge, der heißt wie unser Auto!“ :-) In dem Fall heißt das übrigens, dass auch der Nachname des Jungen mit unserem identisch war. Wirklich! :-)
In der Willi-Zeit muss es auch gewesen
sein, dass in unserer Familie die Scheibenwisch- oder waschanlage in Spuckmännl
umbenannt wurde. ;-) Mein Sohn fragte nach, wie denn das Wasser auf die Scheibe kommen würde. Wie erkläre ich
ihm das, wo ich es doch selber gerade so verstehe? ;-) „Das ist ganz einfach,
mein lieber Sohn. Unter der Motorhaube sitzt ein kleines Männlein. Und wenn ich
hier auf den Knopf drücke, dann weiß das kleine Männlein, dass es auf die
Scheibe spucken muss und legt sofort los.“ Ja, Phantasie ist bei mir durchaus
vorhanden..lach.. Nun ja, und deswegen heißt das bei uns eben Spuckmännl. Auch
der große Mitbewohner hat diesen „Sprachschatz“ übernommen. ;-)
Als die Probleme mit Willi größer
wurden, kaufte ich einen anderen Trabbi. Der kostete dann mit frischem TÜV schon
850 DM, viel Geld für mich. Natürlich bekam auch er einen Namen. Er hieß „Horschtl“.
Horschtl brachte mich zuverlässig von A nach B. Meistens. Es gab da auch eine
Fahrgemeinschaft, einmal die Woche 150 km zu viert in dem Auto. Wir hatten viel
Spaß.
Das ging so zwei Monate. Ich hatte
dann mal einen Termin etwas weiter weg. Auf dem Rückweg (ich kannte die Strecke
wie meine Westentasche) passierte es – es passierte nichts. Was in diesem Fall
gar nicht gut war, wenn ich Euch sage, dass es sich um den Tritt aufs
Bremspedal handelte. Horschtl fuhr einfach weiter. Mit 80 auf eine 30er Kurve
zu. Mein Pobbes wurde spitz, ich trat noch mehr aufs Pedal – nichts. Also
einfach herunterschalten und Motorbremse nutzen. Das gelang. Und weil ich meinen
Trabbi unterwegs nicht stehen lassen wollte, bin ich mit weiter gefahren. Auf
geheimnisvolle Weise erholte sich die Bremse dann wieder. Also konnte ich noch
bis zur Werkstatt fahren. Die schauten sich die Sache genauer an und meinten
dann zu mir: „In den Bremsleitungen sind normalerweise 95% Bremsflüssigkeit und
5% Wasser. Bei ihrem Auto ist das anders herum. Außerdem sind die
Bremsschläuche völlig porös. Alle. Sie haben Glück, das Ihnen noch nichts
passiert ist.“ Ich fiel aus allen Wolken!! Nicht nur, dass ich viel mit meinem
damals kleinen Sohn im Auto unterwegs war, auch die Fahrgemeinschaft, im Winter… An dieser
Stelle hörte ich dann auf, darüber nachzudenken, was hätte alles passieren können...
Als auch bei Horschtl die Aufenthalte
in der Werkstatt dem Aufenthalt auf der Straße überwogen….
Und bleiben Sie (bis morgen!) schön neugierig! :-)
Erinnerungstriefende Grüßels von Anneke ;-)
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