Freitag, 21. August 2015

Meine Autos - Teil 1

"Fahren mit KARLI" kann ich nun auch abhaken. ;-)
Es war schon lange her, dass ich in einem Auto ohne Servolenkung und mit Starter saß und dieses lenkte. Dank der Hilfe des großen Mitbewohners bekam ich das auch ganz gut hin.
Und dann dachte ich zurück…

Ich habe im Sommer 1989 meinen Autoführerschein gemacht.
Kurz danach war ich im Besitz eines Trabbi-Kombi, der damals für ganz wenig Geld zu haben war. Die Leute kauften sich vom neuen Westgeld lieber Westautos, auch wenn sie rostig und kurz vor dem Zusammenfallen waren. (Heutzutage kostet so ein fahrbares und sofort einsatzbereites Trabbilein übrigens um die 2000 Euro!)

Mein Auto erhielt natürlich auch einen Namen. Wir riefen es „Willi“. Willi war anfangs sehr zuverlässig. Ich weiß noch, dass das Getriebe mal ausgetauscht werden musste. Ich half mit und sah aus, als hätte ich in Getriebeöl gebadet. ;-) Und einmal brannte es unter der Motorhaube. Der Motorraum war gedämmt mit irgendwelchem Material und das hat sich irgendwie entzündet. Es war früh, ich startete - nicht passierte. Als es so ein bisschen qualmte, öffnete ich die Motorhaube und sah eine kleine Flamme, die ich sofort löschen konnte. Wie es dann weiterging weiß ich nicht mehr. 
Ich weiß allerdings noch, dass mein Sohn eines Tages ganz aufgeregt aus dem Kindergarten kam und rief: „Mutti, Mutti, in meinem Kindergarten ist jetzt eine Junge, der heißt wie unser Auto!“ :-) In dem Fall heißt das übrigens, dass auch der Nachname des Jungen mit unserem identisch war. Wirklich! :-)
In der Willi-Zeit muss es auch gewesen sein, dass in unserer Familie die Scheibenwisch- oder waschanlage in Spuckmännl umbenannt wurde. ;-) Mein Sohn fragte nach, wie denn das Wasser auf die Scheibe kommen würde. Wie erkläre ich ihm das, wo ich es doch selber gerade so verstehe? ;-) „Das ist ganz einfach, mein lieber Sohn. Unter der Motorhaube sitzt ein kleines Männlein. Und wenn ich hier auf den Knopf drücke, dann weiß das kleine Männlein, dass es auf die Scheibe spucken muss und legt sofort los.“ Ja, Phantasie ist bei mir durchaus vorhanden..lach.. Nun ja, und deswegen heißt das bei uns eben Spuckmännl. Auch der große Mitbewohner hat diesen „Sprachschatz“ übernommen. ;-)

Als die Probleme mit Willi größer wurden, kaufte ich einen anderen Trabbi. Der kostete dann mit frischem TÜV schon 850 DM, viel Geld für mich. Natürlich bekam auch er einen Namen. Er hieß „Horschtl“. Horschtl brachte mich zuverlässig von A nach B. Meistens. Es gab da auch eine Fahrgemeinschaft, einmal die Woche 150 km zu viert in dem Auto. Wir hatten viel Spaß.
Das ging so zwei Monate. Ich hatte dann mal einen Termin etwas weiter weg. Auf dem Rückweg (ich kannte die Strecke wie meine Westentasche) passierte es – es passierte nichts. Was in diesem Fall gar nicht gut war, wenn ich Euch sage, dass es sich um den Tritt aufs Bremspedal handelte. Horschtl fuhr einfach weiter. Mit 80 auf eine 30er Kurve zu. Mein Pobbes wurde spitz, ich trat noch mehr aufs Pedal – nichts. Also einfach herunterschalten und Motorbremse nutzen. Das gelang. Und weil ich meinen Trabbi unterwegs nicht stehen lassen wollte, bin ich mit weiter gefahren. Auf geheimnisvolle Weise erholte sich die Bremse dann wieder. Also konnte ich noch bis zur Werkstatt fahren. Die schauten sich die Sache genauer an und meinten dann zu mir: „In den Bremsleitungen sind normalerweise 95% Bremsflüssigkeit und 5% Wasser. Bei ihrem Auto ist das anders herum. Außerdem sind die Bremsschläuche völlig porös. Alle. Sie haben Glück, das Ihnen noch nichts passiert ist.“ Ich fiel aus allen Wolken!! Nicht nur, dass ich viel mit meinem damals kleinen Sohn im Auto unterwegs war, auch die Fahrgemeinschaft, im Winter… An dieser Stelle hörte ich dann auf, darüber nachzudenken, was hätte alles passieren können...

Als auch bei Horschtl die Aufenthalte in der Werkstatt dem Aufenthalt auf der Straße überwogen….
Und bleiben Sie (bis morgen!) schön neugierig! :-)

Erinnerungstriefende Grüßels von Anneke ;-)

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