Operationstag. Treffpunkt 10.30 Uhr, Abteilung 18, Falu Lazarett.
Da ich keine Ahnung hatte, wie das mit Essen nach der OP sein würde, packte ich mir ein mit Butter belegtes Bürli und einen Apfel ein. Man weiß ja nie. 😉
Der Liebste fuhr mich nach Falun ins Lazarett. Er durfte gerade noch die Station betreten, ins Zimmer durfte er nicht mit, wir verabschiedeten uns im Flur. So hatte ich mir das nicht vorgestellt... 😦
Ich bekam einen Fensterplatz, Krankenhauswäsche und die Aussage, dass ich bitte alle persönlichen Wäscheteile aus- und diese Krankenhauswäsche anziehen und dann warten soll.
Mit
im Zimmer, hinter einem Paravent, lag eine ältere Dame und wartete
ebenfalls auf ihre OP. Nun denn... Unser Zimmer lag direkt neben dem
Dienstzimmer, unsere Tür war auf, ein Radio lief, Gespräche auf dem Flur, telefonierende Schwestern...Geräuschüberflutung
für meinereine.
Glücklicherweise war da meine Fensteraussicht...
Es stellten sich jede Menge Schwestern vor, die alle ihre Aufgaben hatten und diese an und mit mir abarbeiteten. (Unter anderem erhielt ich die Info, dass meine OP für 12.30 Uhr eingeplant ist, eine 'infart' = Kanüle, Flüssigkeit per Schlauch u. a. m.) Gemerkt habe ich mir hier jedoch nur zwei Namen - Viktoria und Rosie (Kronprinzessin und Muttis Name in einer etwas anderen Schreibweise).
Gegen 11.30 Uhr fing es dank der offenen Tür an, nach Essen zu riechen. Als eine weitere Schwester kam, bat ich sie, die Tür zu schließen, weil ich doch so hungrig sei und es so nach Essen roch. Sie schloss die Türe lächelnd.
Um 12.40 Uhr schrieb ich dem Liebsten, dass ich noch auf dem Zimmer sei. Um 12.45 Uhr schrieb ich, dass es nun los geht. 😳
In den OP wurde ich von Robert (wieder ein mir bekannter Name) begleitet. Vom Vorraum aus, in den ich mit dem Bett gefahren wurde, ging es zu Fuß weiter.
Nach einer kurzen Zeit wurde Robert von Alexander abgelöst. Dessen Name habe ich mir gemerkt, weil er deutsch sprach und seine Großeltern aus der Nähe von Dresden kamen/kommen. Viele Menschen...schlafen...
Aufwachraum. Jede Menge Schwestern wuselten dort herum. Als ich wach wurde, fing ich an zu weinen. Sofort war eine Krankenschwester bei mir und fragte, was mit mir sei. Ich sagte ihr, dass ich glücklich bin, endlich ein neues Knie zu haben! Wie so ein kleines Lauffeuer ging wispernd es durch den Raum „Sie weint, weil sie glücklich ist.“... Ich fragte nach, wieviel Menschen sie am Tag beim Aufwachen begleiten - in zwei Räumen bis zu 50 PatientInnen am Tag war ihre Antwort. WOW!
Um 18.30 Uhr ging es zurück in die Abteilung 18. Sofort waren einige Schwestern um mich herum und halfen mir ins Bett. „Was möchtest Du essen? Du kannst alles haben.“ Da ich keinen Plan hatte, was es gibt, fiel mir die Auswahl schwer. 😲 Eine Krankenschwester holte eine Liste...auf der etliches durchgestrichen war. Ich entschied mich dann für einen Paj. Der war lecker. Und klein. Und ich war nicht satt. Doch da waren ja noch Apfel und Bürli in der Tasche. Das hatte ich strategisch so günstig gelegt, dass ich da auch ran kam. Und ich schrieb dem Liebsten, dass ich die OP gut überstanden habe. 😍
Meine Mitnachbarin war die Chefin von der Fernsehfernbedienung. Und sie hörte etwas schlecht. 😉 Zum Glück hatte ich ja meinen CD-Player und die Kopfhörer mit. Dachte ich. Denn den CD-Player hatte ich vergessen. Zum Glück passten die Kopfhörer ans Handy... 😁
Die Physiotherapiefrau kam dann und guckte sich an, wie ich mit meinen Krücken laufen und die Treppen steigen kann und befand das für gut, obwohl ich nach insgesamt ca. 40 m platt war als hätte ich einen Marathon hinter mir. Das hieß, dass der Liebste mich um 13 Uhr abholen kann. Doch vorher gab es noch Mittagessen. Für mich Milch zum Trinken. 😉
Tja, und dann hieß es warten auf den Liebsten. Der war überpünktlich und ich hörte ihn schon vom weiten seine tiefe Stimme „Jag vill hämta min fru.“ 😍 „Hier bin ich! Hiehier!“ rief ich. Wir nahmen die Taschen, ich setzte mich in den Rollstuhl und ab ging es in Richtung Häuschen.
Einige Krankenschwestern standen da und verabschiedeten mich winkend. Das war irgendwie schön...
In der Apotheke holten wir noch meine Medikamente (unter anderem Oxycodon oder wie ich zu sagen pflegte, Dr.-House-Tabletten) ab (Hatte ich schon mal erwähnt, dass das hier so geregelt ist, dass die Ärztin das in den Computer eingibt und ich 5 Minuten später in jede Apotheke in Schweden gehen und das Rezept einlösen kann?) und dann ging es wirklich ab nach Hause!
Ich war so froh, wieder zu Hause zu sein! Und noch jemand freute sich darüber, dass ich wieder da bin:
Härligt att det gått bra. Vill bara påminna dig om att jag finns här. Exempel om du vill ha skjuts eller hjälp med att handla. Kram/Annica
AntwortenLöschenHej Annica!
LöschenTack igen för ditt erbjudande om hjälp!
Grüßels Anneke