....von einem Besuch meiner Wenigkeit im großen gelb-blauen Möbelhaus. Es stammt noch aus einer Zeit, in der ich nicht in Schweden wohnte sondern dabei war, mir meine letzte neue Wohnung in Deutschland einzurichten.
IK*EA
und ich
Im
Prinzip sind wir beide recht gut miteinander befreundet.
Packt mich die
Schwedensehnsucht zu sehr, dann fahre ich zu IK*EA. Dort lausche ich dann, ob
ich schwedische Musik höre, stöbere in den Büchern, die herumstehen (Einige
sind ja bekanntlich in schwedisch geschrieben.) und versuche mich am Übersetzen
derselben. Ich lese die Namen der Gegenstände halblaut vor, esse vielleicht im
Restaurant ein Stück Mandeltårta und trinke einen Löfberg-Lila.
Ab und zu finde ich
etwas, was unbedingt mit mir mit möchte.
Die andere Seite sind die gezielten
Einkaufsfahrten zu IK*EA. Natürlich gibt es die bei mir auch.
Und
so begab es sich, dass ich mal wieder etwas brauchte.
Ich hatte mir schon vor
einiger Zeit im Internet etwas ausgesucht für meine CDs. Daraufhin ließ ich mir
Gutscheine von IKEA zum Geburtstag schenken, um diese dann gezielt einzusetzen.
Nach
der Arbeit gings also auf zu gelb-blau.
Weil
ich in manchen Situationen zu spontaner Vergesslichkeit neige, hatte ich mir am
Abend vorher genau den Namen des zu erwerbenden Teils aufgeschrieben. MAC*KIS
lautete der wohlklingende Name.
Mit Zettel und meinen Gutscheinen in der Hand
wandelte ich also durch die Gänge von IK*EA, warf einen Blick dahin, einen
anderen dorthin und hielt Ausschau nach MAC*KIS.
Ich fand bis zu den Regalen
(die, wie jeder IK*EA-Käufer weiß am Ende des Rundganges stehen.) jedoch keinen
Hauch von MAC*KIS.
Das störte mich nicht weiter, wusste ich doch bei den Regalen
einen Informationsschalter, der immer besetzt ist.
Außer heute.
Kein Mensch zu
sehen. Ich lief suchend durch die Gegend.
Da! Ein Mensch! Als er mich sah,
hatte ich das Gefühl, dass er mit seinem Wägelchen einen Gang zulegte, um
schnurstracks hinter der Rolltür zu verschwinden und diese mit lautem Getöse
hinter sich zurollen zu lassen. Knall!
Da ich jedoch recht entspannt war, stand
ich mir dann eben die Beine vor dem Info-Stand etwas in den Bauch. Nach
gefühlten Stunden tauchte er wieder auf.
Höflich
wie ich bin, bat ich ihn um Hilfe bei der Suche nach MAC*KIS.
Er tippte in
seinen Rechner diverse Buchstaben ein, „Sind se sischer, daß es so jeschriem
würd?“
Ja, ich war mir sicher. Hatte ich es doch aus dem Internet
abgeschrieben.
„Ham wa nich da. Wenn was doch da ham, dann bei den Kisten und
Regalteilen. Da müssn se zurück.“
Oha! Gut, dann tu ich das doch. Endlich mal
wieder dieses seltsame Gefühl spüren, wenn man bei IK*EA entgegen den Pfeilen
auf dem Boden geht!
Die Gedanken der entgegenkommenden Menschen waren an deren Gesichtern deutlich abzulesen: ‚Die hat was vergessen und muss nun zurück.’ ‚Hat sie wohl
in der Gegend rumgeträumt und ist an etwas, was sie braucht, vorbei gelaufen.
Jetzt muss sie zurück, hihihi.’ ‚Hätte sie mal gleich aufgepasst. Dann würde sie
jetzt nicht zurückgehen müssen.’
Doch in meiner Vorfreude auf MAC*KIS konnte ich diese diversen
Gesichtsausdrücke gekonnt ignorieren.
Kisten
und Regalteile erreicht. Nichts MAC*KIS. Erste Zweifel an meinem
Aufgeschriebenen traten auf. Hatte ich vielleicht doch…? Nein, hatte ich
nicht!! Oder doch?
Ich
nahm mir also einen Katalog und fing an zu blättern. Ein freundlicher
IK*EA-Mitarbeiter fragte, ob er mir helfen könne. Ich schilderte ihm mein
Problem und auch er hackte einige Buchstaben in seinen Computer. „Haben Sie
geschaut, ob MAC*KIS bei uns verfügbar ist?“ Hä? Wie jetzt? Vermutlich drückte
mein Gesicht dieselbe Frage aus. „Na man kann schon im Internet schauen, ob es
vorrätig ist.“ „Aha, das wusste ich gar nicht, ich hab das erste Mal bei IK*EA
im Internet geschaut.“ (Stimmt wirklich!) „Nicht alle Häuser haben alles. Wir
sind ja nur ein kleines IK*EA-Haus.“ „Meine Beine sehen das völlig anders.“ „Wir
haben MAC*KIS nicht da. Soll ich in einem anderen Haus schauen?“ „Ja, gern,
Dresden vielleicht.“ „Nichts. Hier, ich hab hier gefunden, wo es MAC*KIS noch
gibt.“ Ein Leuchten trat in meine Augen! „Hamburg und Nürnberg haben noch
jeweils vier MAC*KIS-CD-Aufbewahrung da.“ „Da komme ich nun in der nächsten Zeit
zufällig nicht.“ „Tja, tut mir leid. Es scheint, als wenn MAC*KIS nicht mehr
hergestellt wird.“ „WAS? Wieso denn das?“ „Nun ja, Holz wird immer teurer und
IK*EA stellt deswegen viele Sachen aus Holz nicht mehr her. Dafür kommt immer
mehr Metall rein.“ Toll! DAS wollte ich nun grade nicht hören. Ich bedankte
mich trotzdem herzlich für seine Hilfe.
Ich
ging also leicht bis mittel gefrustet zum Ausgang. Was mach ich jetzt mit den
Gutscheinen?
Ja, ich weiß, Gutscheine gehen nur äußerst selten umzutauschen.
Bei IK*EA, wie ich jetzt weiß, nie. Das hatte ich befürchtet. Auch meine Argumentation, dass ich mir die Gutschiene explizit für den Kauf von MAC*KIS hatte schenken lassen, was es jetzt
nicht mehr gibt, fruchteten.
Meine Stimmung verbesserte sich mit den Sätzen
„Verschenken Sie doch die Gutscheine weiter.“ und „Sie werden wohl in den
nächsten acht, neun Jahren mal was finden, was sie hier kaufen können. Die
Gutscheine verfallen ja nicht.“ nicht wesentlich.
Dann nehme ich für meinen
Kollege wenigstens Glögg mit, damit ich ein minimales Erfolgserlebnis habe.
Schüss für dieses Mal, IK*EA.
Vorbei?
Nein, noch nicht ganz.
Denn als ich, zu Hause angekommen, mein Auto mit einer
Frontscheibenfolie vor Eis beschützen wollte, berechnete ich die Länge der Tür
falsch. Beim Zuschlagen sollte diese die Folie einklemmen. Das tat sie auch.
Nur war da zwischen Folie und Tür mein Daumen… Und so werde ich jedes Mal, wenn
ich den blauen Daumen sehe, an MAC*KIS erinnert...
Sonnige Grüßels von Anneke
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