Stellt Euch einmal folgendes vor:
Ihr seid das Geburtstagskind des Tages und kommt nach einer Woche beruflich unterwegs sein am Freitagabend nach Hause, freut Euch auf freie Zeit, aufs Duschen, aufs Geschenke auspacken, aufs Essen gehen.
Also geht Ihr als erstes unter die Dusche, um in neuem Glanz zu erstrahlen. ;-) Eure andere Hälfte (EaH) sitzt währenddessen nebenan in der Küche und freut sich mit Euch aufs Geschenke auspacken und Euer Gesicht dabei.
Während Ihr nun duscht, hört EaH aus dem Wasserablauf des Abwaschbeckens blubbernde Geräusche und wundert sich darüber, unternimmt jedoch nichts außer weiterhin gespannt darauf zu lauschen. Nebenbei sind weiter die Geräusche der Dusche im Bad im Bad zu hören. Als diese enden, ist es kurz Ruhe, dann rauscht die Spülung der Toilette. Dieses Rauschen geht nahtlos in ein lautes Fluchen über und als sich EaH flugs dem Bad nähert, geht die Türe auf und die Bescherung wird sichtbar: Das Wasser ist nicht wie gewöhnlich abgelaufen, sondern ein Teil hat sich aus der Dusche über den Rest des Bades ergossen, während Ihr lauthals verkündet, dass der Abfluss offensichtlich verstopft ist.
Und während Ihr Euch noch fertig abtrocknet und anfangt zu überlegen, fragt EaH, was denn jetzt zu tun sei und schmeißt Handtücher auf den Boden des Bades, um das Wasser einzufangen.
Nachdem Ihr fertig angezogen seid, könnt Ihr Euch näher mit der Frage der Staubeseitigung widmen. EaH währenddessen, leicht panisch, fragt immer wieder nach, was denn jetzt zu tun sei. Und so langsam reift ein Plan in Eurem Kopf...Freund...Nachbar...Hilfsmittel...
Und Ihr geht schauen, wie es im Kriechkeller aussieht. Dort tropft an zwei Verbindungsstücken (Gusseisen, schon sehr alt) Wasser auf die Erde. Viel Wasser. Sehr viel Wasser. Es ist so viel, dass es sich einen Weg durch die Erde und durch die Steine darunter, die die Decke des Erdkellers bilden, bahnt und in selbigen einen großen Fleck auf dem Boden verursacht.
Ihr telefoniert.
Und bekommt daraufhin vom Freund einen Hochdruckreiniger und einen langen Wasserschlauch.
Der Nachbar ist bereit, seinen Reinigungsschlauch mit Düsen zur Verfügung zu stellen, der an den Hochdruckreiniger passt.
Währenddessen hüpft EaH wie ein aufgescheuchtes Huhn/wie ein aufgescheuchter Hahn um Euch herum und fragt, wie in einer Endlosschleife gefangen: "Was soll ich tun? Was soll ich tun?" Das wisst Ihr in diesem Moment auch noch nicht so genau, denn Ihr überlegt gerade, wie die ganze Reinigungssache vonstatten gehen soll.
Nachdem alle Geräte angeschlossen sind und funktionieren, startet Ihr den 1. Reinigungsversuch durch den Duschablauf. Geht nicht.
Den 2. Versuch startet Ihr durch den Abfluss des Waschbeckens. Er scheitert nach wenigen Zentimetern.
Also schraubt Ihr das Toilettenbecken ab und legt erneut los. Es geht.
EaH steht hinter Euch und will unbedingt helfen und äußert dies auch immer wieder.
Als sich der Reinigungsschlauch nicht mehr vorwärts bewegt komm von EaH der Tip, ihn ein bisschen zu drehen. Das hilft. Fernsehen bildet eben doch manchmal. ;-) Und jetzt kann EaH noch mehr helfen als bisher. Sie ist spontan zur Wasserpistoleverantwortlichen geworden, sprich, sie bedient den Reiniger im Sinne von "Wasser marsch!".
Plötzlich hört Ihr Beide ein lautes PLOPP und das Wasser, welches vorher im Duschablauf stand, verschwindet im Rohr und ist weg. Einfach so. Dafür steigt ruck-zuck ein Duft auf....nun ja, Gestank trifft es eher, und verbreitet sich in Windeseile im ganzen Haus. Das ist Euch in diesem Moment egal. Der Abfluss ist frei. Einmal dabei, wird das ganze Rohr von Euch Beiden nochmal gespült.
Dann beginnen die Aufräumungsarbeiten.
Während EaH sich fragt, warum der heutige Tag mit Reinigungsarbeiten verbracht wurde, wenn die jetzt wiederholt durchgeführt werden, seid Ihr einfach nur erleichtert, dass der Schaden behoben ist, Euch ein Aufstellen eines transportablen Toilettenhäuschens im Garten erspart geblieben ist und der Feierabend für Euch nun wirklich in greifbare Nähe rückt.
EaH wird bewusst, dass es letztendlich ein Glück ist, dass der Schaden an diesem Tag sichtbar wurde und nicht in der Woche, wo Ihr nicht da gewesen seid. Dann hätte für viel Geld eine Firma kommen müssen...
Beim Blick auf die Uhr wird Euch Beiden dann auch klar, warum Eure Mägen so lauthals knurren und in den Kniekehlen hängen. Ihr habt reichlich drei Stunden gebraucht, um den Schaden zu beheben.
Als Ihr die letzten Aufräumungsarbeiten abgeschlossen habt, wird das Haus gelüftet. Glücklicherweise weht ein kalter Nordwind, der nun auch durchs Euer Häuschen pustet. Und als der größte Gestank weg ist...könnt Ihr endlich zusammen Essen gehen.
Wie geht es Euch bei dieser Vorstellung?
Genau so sah nämlich der Geburtstagsabend des großen Mitbewohners aus.
Und weil ihm drei Stunden quasi gestohlen wurden, haben wir den Geburtstag um eben diese drei Stunden verlängert. ;-)
Grinsende Grüßels von Anneke
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