Donnerstag, 16. Februar 2017

Schwedische Baustellen

Auch auf schwedischen Straßen muss ab und zu ausgebessert oder etwas anderes gebaut werden.
Anders als in Deutschland werden dann nicht zwangsläufig große Umleitungen ausgeschildert sondern es wird bei fließendem Verkehr repariert. Natürlich fließt er dann nicht mehr, sondern steht ein bisschen vor sich hin und her. Doch auch das nehmen die (meisten) Schweden (wie das an-der-Schlange-stehen im Einkaufsmarkt) gelassen hin.
Die Varianten des "beim-fließenden-Verkehr-reparieren" sind verschieden.
Variante 1:
Es wird wechselseitig vorbei geleitet. Dabei steht ein Mensch auf jeder Seite und regelt das Durchlassen per Fähnchen und Funkgerät.
Variante 2:
Wo es geht, wird der Randstreifen der Straße mit genutzt und die Straße so "verschoben". Sie ist dann zwar enger, kann aber weiter befahren werden. Kommt ein Lkw, halte ich in diesem Fall an und warte, damit er die Zunge nicht zu gerade in den Mund nehmen muss. ;-)
Variante 3:
Es gibt eine einfache Ampelregelung.
Variante 4:
Baustelle mit Ampel und Lotse.
Diese Variante ist mein persönlicher Hit! :-)
Eine solche habe ich gestern durchfahren. Und ich habe Bilder davon gemacht (natürlich mit ausgeschaltetem Motor weil sonst vielleicht SIEHE HIER), die auf Grund der Einfachheit meines Handys qualitativ nicht so hochwertig, trotzdem aussagekräftig sind. :-)
Die Straße war einseitig zweispurig (wie in Schweden üblich).
Ich hielt auf der anderen Seite. Das sah so aus:


Nach gefühlten Stunden (Das ist wohl immer so, wenn man an einer Ampel wartet. ;-) ) kam auf der anderen Seite das Lotsenauto gefahren, hinter sich jede Menge Autos.


Das Lotsenauto drehte um und stellte sich vor mich.


Sein "Folge mir", eingebettet in viele an- und ausgehende Signallichter, strahlte mich an! Dann drückte der Fahrer auf die Fernbedienung, schaltete damit die Ampel auf grün und schon durften unsere Seite los fahren! :-)

Nicht dass Ihr denkt, es würde eine außerordentlich gefährliche, unübersichtliche Strecke zurückgelegt! Mitnichten! Wir fuhren lediglich auf der Gegenfahrbahn und mussten beim nächsten Wechsel (als unsere Seite dann zweispurig wurde) wieder zurück auf unsere Fahrbahnseite fahren, was nicht sonderlich schwierig war. Aus meiner Sicht. Die Schweden sehen das anders. Denn dazu benötigt man offensichtlich ein Lotsenauto. :-)
Sicherheit wird in Schweden eben groß geschrieben. Wie auch das eine SCHILD IN DIESEM ARTIKEL zeigt. ;-)
Der Lotse macht jedenfalls den ganzen Tag (oder so lange, wie die Baustelle eben dauert) nichts anderes, als auf der Straße hin und her zu fahren. Ich stelle mir das jetzt nicht sooo abwechslungsreich vor. Doch die schlechteste Arbeit ist das sicher auch nicht. ;-)

Ganz häufig sind diese Lotsenbaustellen nicht, zumindest was mein Erleben betrifft. Seitdem ich nach Schweden fahre (1998 das 1. Mal) ist das vielleicht die 5. Baustelle mit Lotse, die ich erlebe.
Solltet Ihr also bei einem Schwedenbesuch auf eine solche treffen - Ihr erlebt etwas besonderes. :-) Beifahrer, unbedingt Bilder davon machen! :-)

Grinsende Grüßels von Anneke

PS: Der große Mitbewohner hat übrigens andere Erfahrungen gemacht. Er meint, dass 80% der von ihm befahrenen Baustellen mit Lotsen ausgestattet sind. Hm. Ich fahre wohl zu wenig Auto. ;-)

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