Mittwoch, 28. März 2018

Ostern in Schweden

Natürlich heißt Ostern hier anders, "Påsk" nämlich. Es leitet sich vom jüdischen Wort 'Pessach' ab.

Ostern ist nach Weihnachten das erste verlängerte Wochenende in Schweden. Freitag und Montag sind für die meisten Menschen arbeitsfreie Tage, sogenannte röddagar. (Die Menschen im Handel haben allerdings nicht viel davon. Die meisten Geschäfte haben offen, haben eventuell verkürzte Öffnungszeiten. Gruß an meine Schwester. 😉 )
Viele Schweden fahren zu ihren Stugas und eröffnen damit die 'Saison', mit Ostern beginnt der Frühling.

Und so wie es in Deutschland Osterbräuche gibt, gibt es sie auch in Schweden.

Da sind zum Einen die Osterhexen oder Osterweiber. Sie heißen auf schwedisch "Påskkärringar" und erinnern daran, dass die Hexen zum Blåkulla (dem schwedischen Brocken) fliegen. 😉
Die påskkärringar jetzt sind allerdings keine auf-Besen-reitenden Frauen, die zaubern können, sondern Kinder, die sich als Hexen verkleiden und von Haus zu Haus ziehen, um Süßigkeiten zu erbetteln. Als 'Gegenwert' erhält man kleine Bilder mit Ostermotiven oder Osterbasteleien.
Da in unserem Ort keine Kinder wohnen (der Schulbus fährt hier immer durch), können wir also die Osternaschereien für uns behalten - bekommen dafür allerdings auch keine Osterbildchen. 😑

Zum Anderen erhalten Kinder (und vielleicht auch erwachsene Schweden) Pappostereier, die mit Godis gefüllt sind.
Diese Naschereien sind fast unsere einzige Osterschmückung. Ostern ist nicht so unser Fest. Und seitdem Lotta hier wohnt, können wir kleine Naschereien nicht mehr frei liegen lassen. Lotta holt sie sich vom Tisch. 😠


Das Aufhängen von Ostereiern in Bäumen und Büschen ist hier nicht verbreitet.
Dafür gibt es hier den Brauch, herein geholte Zweige mit bunt gefärbten (Hühner-) Federn zu schmücken (påskris). Sie sollen an die Palmzweige erinnern, mit denen in Jerusalem zum Einzug von Jesus gewunken wurde.
Auch Büsche draußen werden mit Federn geschmückt. Das sieht toll aus!
Und ganz ehrlich - das ist für mich das schöne zu Ostern!
Ich kann unserem Grundstück nach dem Winter (der sich dieses Jahr hartnäckig hält) endlich ein paar bunte Tupfer verleihen! Und dem Frühling zeigen, wie Farbe aussieht....falls er es verlernt hat! 😉



Ein weiterer Brauch sind Osterfeuer. (Das machen wir nicht, auch wenn wir reichlich Holz dafür da haben. Wer weiß, welche Tierchen in unseren Holzhäufen wohnen. Sie kurzfristig "vor die Türe setzen" bei diesen Temperaturen ist unfair.)

Auch Osterfeuerwerke sind üblich - woanders, nicht bei uns. Hierfür gibt es Vorschriften, nach denen man sich erkundigen sollte, wenn man so etwas vor hat.
Sowohl Osterfeuer als auch Osterfeuerwerk sollen die Hexen zum Blåkulla treiben.

Einer alten Überlieferung zufolge hat Ostern auch....nun...etwas magisches. Und zwar betrifft das die Liebe.
Eine heimlich verliebte Frau soll an einer Quelle schweigend Osterwasser schöpfen. Besprengt sie mit diesem Wasser den schlafenden Auserwählten, dann wird auch er sich in sie verlieben und sie werden zusammen glücklich. 😊

Gibt es auch traditionelles Osteressen in Schweden?
Ich denke schon. Nur weiß ich nicht, was nun wirklich dazu gehört.
Es steht geschrieben, dass hartgekochte, halbierte und mit Garnelen und Mayonnaise garnierte Hühnereier dazu gehören genau wie Lachs und eingelegter Hering. Als Hauptgericht soll es oft Lamm geben.
Andere behaupten , dass ein traditionelles schwedisches Buffet dazu gehört mit Fisch, Würstchen, Köttbullar und anderen Dingen.
Sollte ich genaueres erfahren, werde ich es Euch wissen lassen. 😊

Im Moment sieht es hier noch so aus...



Doch irgendwann wird der Schnee geschmolzen sein und die Natur erwacht wieder zum Leben! Ich freue mich darauf! 😁

Jetzt wünsche ich Euch erst einmal ein schönes Osterfest!

Herzliche Grüßels von Anneke

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