…oder anders gesagt "Kurzzeitiges Betreten von deutschem Boden" ;-)
Da es mir wie Rotköpfchen geht (Die Geschichte findet Ihr hier), stand gestern ein Besuch in der Deutschen Botschaft an.
Ich kontrollierte am Abend vorher, ob
ich alle geforderten Unterlagen zusammen habe und verstaute diese in einer
Hülle. Schließlich wollte ich nicht noch einmal nach Stockholm fahren müssen.
Und gestern ging es dann auf in die
Hauptstadt! Der große Mitbewohner begleitete mich….vonwegen des Findens der
Botschaft und überhaupt. ;-)
Nach einer Weile bat ich ihn, zu
kontrollieren, ob ich alle Unterlagen dabei habe. Er guckte mich ein bisschen
fragend an, hatte er doch gesehen, wie ich am vorherigen Abend am Tisch saß und
alles eintütete. Ein Blick in mein Gesicht und schon schaute er nach. Nichts fragend, schmunzelnd. ;-) Nach einer weiteren Weile bat ich ihn nachzuschauen, ob ich
mir die Zeit richtig gemerkt habe. Dieses Mal schaute er nicht erst in mein
Gesicht sondern gleich nach. Wieder schmunzelnd, stand der Termin doch schon
seit einer Weile genau so im Kalender. ;-)
Wir fanden die Botschaft recht zügig
zwischen Japan und Norwegen und Finnland und den USA. Da unmittelbares Parken
davor den Botschaftsangehörigen vorbehalten war, fuhr der große Mitbewohner mit
Paula von dannen.
Ich begehrte Einlass und erhielt ihn dann auch durch die
erste Gittertüre und, nachdem mein Ausweisbild mit meinem Antlitz verglichen und offensichtlich eine Übereinstimmung festgestellt wurde, auch durch die
zweite Gittertüre. Vorher noch Tasche in ein Schließfach legen, metallischen Schmuck
ebenfalls und dann auf mit mir ins Innere des Hauses, auf deutschen Boden eben. Dort hielt ich mich ca. 2 Sekunden auf, bis mir nämlich einfiel, dass ich die Geldkarte vom großen Mitbewohner ja noch brauche.
Mit meiner Maestro-Card kann man in der Deutschen Botschaft nicht bezahlen. Also kehrt mit mir, Durchgang
Gittertüre 2, Tasche aus dem Schließfach geholt, Botschaft durch Gittertüre 1
verlassen, Handy ans Ohr, den großen Mitbewohner anrufen. Er kam und brachte
mir seine Karte. Wieder rein mit mir in die Botschaft, Gittertüre 1, Tasche
wegschließen, Gittertüre 2.
Ich war enttäuscht, als ich den
Eingangsbereich betrat. Ein Warteraum. Mit Tisch und Stühlen. Mit einem
Fotoautomat. Mit Spielecke. Und mit drei Schaltern, davon einem mit Extra-Türe.
Irgendwie hatte ich mehr erwartet, kein Abbild eines deutschen Amtes.
Ich bekam mit, dass ein Mann einen
Antrag auf einen Pass stellte. Natürlich hatte er, wie ich auch, seine
Geburtsurkunde mit. Diese war jedoch zu alt für die Botschaftsmitarbeiterin.
Was das bedeutet. Nun? Sinngemäß lautete die Begründung so, dass man eine
Geburtsurkunde vorweisen muss, die man quasi als Erwachsener angefordert hat.
Das musste der Mann dann noch tun. Glücklicherweise hat er die Möglichkeit,
dass das Standesamt die Urkunde direkt an die Botschaft faxen oder mailen kann.
Wenn das Standesamt das möchte natürlich. Sieht die Botschaft den amtlichen
Absender, dann darf sie die Urkunde verwenden. Würde ein Freund die Urkunde
abholen und sie faxen, dann geht das nicht.
Jedenfalls war ich dann an der Reihe.
Ich legte die Unterlagen in das Schalterschiebefach…und stellte fest, dass die Fotos nicht
mehr dabei waren. Der große Mitbewohner hatte sie doch bei seiner Kontrolle
aufs Genaueste inspiziert! Sie mussten da sein. Vielleicht lagen sie im Auto?
Außerdem hatte ich bei dem Mann mit
der zu alten Geburtsurkunde mitbekommen, dass man bei der Kartenzahlung
unterschreiben muss. Also fragte ich die Frau direkt danach. Ja, dem ist so. In
der Botschaft ist Kartenzahlung mit der PIN nicht möglich. Da stand ich da. Ich
konnte ja nicht für den großen Mitbewohner unterschreiben! Glücklicherweise war
ich wohl nicht die Erste mit diesem Problem. Flugs hatte die
Botschaftsmitarbeiterin eine Kopie mit einer Wegbeschreibung zum nächsten
Bankautomaten dabei. Sie würde inzwischen die Unterlagen eingeben, während ich
mich auf die Suche nach den Fotos und Bargeld machen würde. Ich verließ also
den Schalterraum, ging durch die Gittertür 2 in den Einlassbereich und sah mich
dort auf der Erde liegen, zumindest meine Fotos. Zurück in das Botschaftshaus
mit mir – nachdem ich wieder durch die Gittertüre 2 hinein gelassen wurde.
Ich gab das Foto ab und machte wieder
kehrt in Richtung Botschaftsausgang. Gittertüre 1, Tasche, Schmuck, Gittertüre
2 und Handy ans Ohr. Der große Mitbewohner kam angefahren, lud mich ein und wir
holten das Geld ab. Rückfahrt zur Botschaft. Gittertüre 1, Tasche, Schmuck
wegschließen, durch Gittertüre 2 gehen. Im Inneren der Botschaft wartete ich
dann noch ein paar Minuten und die Botschaftsmitarbeiterin kam und bat mich an
den Schalter, damit ich Fingerabdrücke abgeben und Unterschriften leisten
konnte. Dass dabei aus meinen drei Augenfarben zwei gemacht werden mussten,
weil in den Pass eben nur zwei Farben eingetragen werden können, sei nur am
Rande erwähnt.
Ich fragte dann auch nach, ob sie
wisse, warum für die schwedische Körkort der Pass erforderlich ist, wenn doch
da nix anderes drin steht als in der nationalen ID-Karte. Sie schüttelte
verneinend den Kopf, sie habe keine Ahnung, die Schweden haben das so
festgelegt. Nun ja, hätte ja sein können. (Ich werde dann wohl, natürlich nach dem Erhalt meiner schwedischen
Körkort ;-), mal beim Transportstyrelsen nachfragen. Es interessiert mich
einfach zu sehr.)
Schließlich bezahlte ich noch 820 SEK (Nach meinen
Berechnungen laut Homepage Deutsche Botschaft hätte es mehr sein müssen. Doch
ich habe da mal nicht nachgefragt, ;-) ) und verließ beschwingt die
Schalterhalle und damit das Botschaftsgebäude. Ich schritt durch Gittertüre 2
als sie sich für mich öffnete, legte meinen Schmuck wieder an, schnappte mir
meine Tasche aus dem Schließfach und ging dann ein letztes Mal durch die
Gittertüre 1, zurück auf schwedischen Boden. :-)
Es folgte ein weiteres Telefonat mit dem großen
Mitbewohner für heute, dass ich nun abhol- und heimfahrbereit sei.
Und dann verließen wir Stockholm
umgehend in Richtung Dalarna und Ruhe. ;-)
Erwähnen möchte ich noch, dass die Botschaftsmitarbeiterinnen sehr freundlich waren. Ja, das sollte normal sein. Weil es das eben nicht überall ist, erwähne ich es ausdrücklich an dieser Stelle. :-)
Herzliche Grüßels von Anneke
Bei der deutschen Gründlichkeit hätte es auch viel, viel schlimmer kommen können. Sei froh, daß du wieder einen Schritt vorwärts gekommen bist und deinem Ziel etwas näher gekommen bist. M.
AntwortenLöschenDas stimmt natürlich. Und soooo schlimm war es ja auch gar nicht. ;-)
LöschenEs ist herrlich deine Texte zu lesen :-)
AntwortenLöschenlachtränenindenaugenhabende I. aus G bei C usw.
Ich habe auch viel Freude beim Schreiben. :-) Manchmal lache ich dabei auch laut auf. :-) Ob manche Dinge so nur mir passieren? ;-)
LöschenDu machst Sachen.......soviele Gittertüren. So wie Du früher geredet hast, schreibst Du auch. herrlich! Hab zum Glück noch viel zu lesen, immer mit Pause wegen Lachpippi im Auge.
AntwortenLöschenE. aus immernoch in C
Isch abe geine Ahnung, werr Du bist. Aber schön, wenn ich Dich zum Lachen bringen kann. :-)
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