Mittwoch, 28. Januar 2015

Dubbdäck


Wisst Ihr, was das ist?
Das sind Winterreifen mit besonders vielen Lamellen und eingelassenen Spikes für Autos. Für den Winter im Norden. Zum Beispiel in Schweden.
Und da ich ja nun hier lebe und hier noch viel Schnee liegt/lag, sollten die Füße meiner Paula ebensolche Dubbdäck erhalten. An sich eine sehr gute Sache, so verstandestechnisch. Weniger schön, dass sich diese besonderen Winterreifen 20 km entfernt von mir befanden. Für  mich hieß das, wieder rauf auf die „Eispiste“. Ja, ich übertreibe etwas. Doch für mich als „aus der großen Stadt“ ist alles, was nicht schwarz ist auf der Fahrbahn Eis. Zumindest fast. ;-)
Mein Trauma vom Sonnabend, meinem Ankunftstag hier, ist noch (siehe später Rückblick Fahrt nach Hause) sehr lebendig und es gruselte mich ein wenig, wieder in meine Paula zu steigen. Doch wat mutt dat mutt…oder so.
Also Abfahrt.
Relativ schnell saß ich sehr angespannt im Auto, da ich das Lenkrad zwar manchmal bewegte, meine Paula das allerdings geflissentlich ignorierte. Bremsen? An manchen Stellen nicht so gut… Spurrinnen mit Eis und rutschiger Schneematsch trugen nicht wesentlich zu meiner Entspannung bei. :-( Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass mein Auto eher schlingert als dass es fährt.
Dann wollte ich wenigstens langsam fahren und bremsen vermeiden. Das ging dann schon besser. Ich zuckelte mit einer 30 bis 50 durch die schwedische Gegend, erhöhte auf gerader Strecke auf fulminante 60 km/h (da 80 km/h erlaubt) und freute mich, dass niemand hinter mir fuhr.

Die Dubbdäcks wurden montiert, an die Paula angebracht, ich konnte zurück fahren. Ich bekam noch den Hinweis, dass Dubdäcks keine Wunder bewirken, ein Auto jedoch besser in der Spur halten können als normale Winterreifen.

Ein ganzes Stück fühlte sich das Fahren wirklich gut an. Ich entspannte merklich.
Doch dann…wieder dieses Schlingern, ich lenkte – Paula ignorierte das. Ich hatte es satt! Ich hatte nicht das Gefühl, die Kontrolle über mein Auto zu haben. Das kenne ich so nicht und deswegen fühlte es sich ziemlich blöd an! (Es war auch im Prinzip nicht sooo schlimm, eine ernsthafte Gefährdung meiner Wenigkeit bestand zu keiner Zeit. Doch bekanntlich ist das ja so eine Sache mit dem subjektiven Empfinden…)

Einer meiner Sprüche unterwegs war, dass ich dann eben zukünftig zum Einkaufen laufen werde, wenn wir etwas brauchen…zumindest im Winterhalbjahr und bei Schnee. ;-)
Natürlich kam ich wohlbehalten zu Hause an. ;-)

Glücklicherweise gelang es meinem Freund dann, mich ein ganzes Stück zu beruhigen und mich darauf hinzuweisen, dass das mein erster Winter in Schweden ist und auch er sich an die Straßenzustände und das Fahren darauf hatte gewöhnen müssen, als er neu hier war. Das war Balsam auf mein Seelchen und es ging mir besser. Danke.  :-*
Vielleicht fahre ich ja doch nochmal Auto hier in Schweden….auch im Winter. Obwohl…wenn ich nicht mehr fahre, dann halten ja die Dubbdäck viel länger. ;-)

Ach ja, in Deutschland ist das Fahren mit Dubbdäck verboten. Die machen die Straßen kaputt. Es wird jedoch gemunkelt, dass es Ecken gibt, da interessiert das die Autofahrer nicht…

Hier in Schweden soll es Städte geben (Hörensagen), in die man mit Dubbdäck nicht rein darf oder es gibt Straßen in Städten (ebenfalls Hörensagen), auf denen man mit Dubbdäck nicht fahren darf. Nix genaues weiß ich allerdings nicht… 

Viele Grüße.

Anneke

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