Freitag, 26. August 2016

Was macht ein Trabbi in Schweden?

In meinem letzten Urlaub hier in Schweden, 2014 wars, entdeckte ich in der Nähe meines Ferienhäuschens ein Grundstück, auf dem ein Trabbi stand, in hellblau und ein Kombi. Ich war sehr verwundert und vermutete ein aus Deutschland her gezogenes Paar, welches den Trabbi mitgebracht hat.

Voriges Jahr, als wir mit dem lieben Besuch aus Deutschland dort vorbei fuhren, merkten wir uns das Autokennzeichen. Anhand dessen konnten wir beim Transportstyrelsen nachschauen, wann der Trabbi nach Schweden kam. Siehe da – 2013 war die Rennpappe nach Schweden gezogen.
Ab und zu sah ich ihn, seitdem ich in Schweden wohne, auch herum fahren, was mir jedes Mal ein Grinsen ins Gesicht zauberte. ;-)

Der große Mitbewohner und ich stellten irgendwann fest (auf unserem Weg nach Västerås), dass da hinter dem Haus noch ein Wartburg zu stehen scheint. Noch ein Auto aus der DDR? Hm…
Immer wieder -auch dieses Jahr- schauten und sahen wir die zwei Autos. Immer wieder nahmen wir uns vor, dort mal anzuhalten und nachzufragen. Doch irgendwie klappte es nie.

Vor ein paar Wochen, als wir von einer Einkaufstour zurück kamen, machten wir es dann wahr. Wir fuhren zu dem Grundstück, stiegen aus und klopften an die Tür des Hauses.
Es öffnete uns ein älterer Herr, sichtlich jenseits der 70. Er guckte fragend und der große Mitbewohner sagte, dass wir die beiden Autos schon oft gesehen hätten beim Vorbeifahren und ob wir sie mal anschauen könnten.
Der alte Herr bekam glänzende Augen! Er bejahte und verschwand im Haus und ließ dabei die Tür offen,  so dass wir folgendes (auf schwedisch) hören konnten:
Frau: „Was wollen die Leute denn?“
Mann: „Die wollen meine Autos anschauen!“ Das sagte er so voller Freude, dass es sich schon dafür gelohnt hatte, anzuhalten. :-)

Und dann näherten wir uns dem Trabbi. Er berichtete, dass er schon lange einen haben wollte. Doch die hier in Schweden angebotenen kommen meist aus Polen oder Russland. Und so einen wollte er nicht. Durch einen Bekannten hat er seinen aus Ostdeutschland bekommen. Er habe den Trabbi ein bisschen getunt, in dem er die Kolben vergrößert hat. Nun fährt er richtig schnell. 120 km/h. ;-) Außerdem erzählte er uns, dass es in Zwickau ein großes Trabbitreffen gibt, zu dem er auch schon war und dass er hier in Schweden in einem Klub ist… Es war eine Freude, ihm zuzuhören, wie er schwärmte und erzählte und wie dabei seine Augen glänzten! Herrlich! Und wir wussten nun, dass ein Trabbi in Schweden seinem Besitzer große Freude bereitet und mit ihm durch die Gegend fährt! :-)

Dann führte er uns zu seinem Wartburg! Auch hier war der Stolz des Besitzers in seinen Augen zu sehen! Er berichtete er, dass dieser noch seine Originallackierung (gelb) habe und dass dieser außerdem eine de-lux-Ausgabe habe, mit Schiebedach! Auch beim Wartburg durften wir unter die Haube schauen! Er erklärte uns alles und hatte eine sagenhafte Freude dabei! So schön! :-)

Unsere kleine Führung endete dann und wir verabschiedeten uns von dem freundlichen Herrn!

Zu Hause schaute ich dann wieder beim Transportstyrelsen… den Wartburg besitzt der Mann schon seit 2009. Krass!

Und wir schauten auch nach dem Klub, dessen Aufkleber den Trabbi zierte. Ich war platt! Lauter Trabbis! Und Wartburgs! Und Barkas! In Schweden! Herrlich! Und damit Ihr seht, dass ich Euch nichts vorflunkere, hier der Link: TRABBIS, WARTBURGS UND BARKAS IN SKANDINAVIEN! :-)


Die Bilder gehen anzuklicken und werden damit größer.
Viel Spaß beim Gucken und Staunen! :-)


Neblige Grüßels von Anneke

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