Samstag, 6. Juni 2015

Rotköpfchen und eine neue Geschichte

Erinnert Ihr Euch an Rotköpfchen? Und an ihre Geschichte…das Märchen…die Erzählung? Falls nicht, findet Ihr sie HIER .
Ich traf sie. 
Gestern.
Natürlich hat sie etwas neues zu berichten. 
Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Personen, Städten oder Ländern sind wieder rein zufällig. ;-)

Wie Ihr wisst, wollte Rotköpfchen damals ihre Anmeldungsnummer für ihr neues Wohnland bekommen.
Dazu hatte sie Person 1 im Amt S im Ort A folgende Dokumente vorgelegt:
- die Abmeldung aus dem Ort ihres bisherigen Wohnsitzes
- ihre Geburtsurkunde
- ihre nationale Identifizierungskarte, in dem Fall ihren gültigen, erst im November 2014 ausgestellten Personalausweis
- ihren Krankenversicherungsnachweis
und noch einige, weniger gehaltvolle Schriftstücke.
Auf Grund dieser genau geprüften Unterlagen erhielt sie ihre Anmeldungsnummer. Diese ist in ihrem neuen Wohnland äußerst wichtig! Sonst ist sie quasi nicht vorhanden…irgendwie…

Neulich geschah folgendes:
Aus Freude über ihren neuen Wohnsitz und weil es ihr neues Wohnland vorschreibt, wollte sie gerne ihren bisherigen Führerschein gegen einen neues-Wohnland-Führerschein umtau-schen.
Sie schickte also ans Amt den Nachweis ihrer Anmeldungsnummer vom Amt S, ihren bisherigen (auch im neuen Wohnland weiter gültigen Führerschein – das neue Wohnland gehört einem "Zusammenschluss vieler Länder" an, der Erleichterungen im bürokratischen und einigen anderen Bereichen verschaffen soll) und ihren Antrag.
Rotköpfchen bekam dann auch Bescheid, dass ihr Antrag angenommen ist (im Gegenwert von ca. 60 Geld), dass sie nun ein Foto für den neues-Wohnland-Führerschein machen lassen muss, dass dieses ca. 15 Geld kostet und auch nicht überall gemacht werden darf und dass sie dann das Foto mit dem beigefügten Freiumschlag zurück schicken darf.
Rotköpfchen machte sich also auf dem Weg zum Ich-darf-Fotos machen. Sie nahm das Schreiben mit, ihre nationale Identifizierungskarte und Geld. Sie war lange, lange unterwegs in ihrem neuen Wohnland.
Im Fotografierladen wurde ihr dann mitgeteilt, dass ihre nationale Identifizierungskarte quasi nix wert ist. Nur ein Pass ihres ehemaligen Wohnlandes sei zur Identifizierung, dass Rotköpfchen Rotköpfchen sei, erlaubt. Aus der nationalen Identifizierungskarte gehe das leider nicht hervor. Rotköpfchen machte gaaanz große Augen! 8-(
Einen solch aktuellen Pass hat Rotköpfchen aber nicht. Sie bewegte sich in den letzten Jahren nie nicht außerhalb ihres alten Wohnlandes bzw. außerhalb des "Zusammenschlusses vieler Länder" und hat dies auch zukünftig nicht vor. Alles Bitten und Flehen und Schimpfen half nicht. Ohne Pass kein Foto. Ihren alten, vor 2006 ausgestellten Pass darf Rotköpfchen nicht aktivieren. Denn der wäre zu Identifizierungszwecken im neuen Wohnland ebenfalls nicht erlaubt. Nur nach 2006 ausgestellte Pässe sind gültig. :-(
Rotköpfchen wollte auf der Rückfahrt bittere Tränen weinen.
Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr verwandelte sich ihr fast-Weinen in ein Grinsen im Gesicht. Das ist doch alles nicht wahr!! Was steht denn in einem Pass anderes als in einer nationalen Identifizierungskarte??? Sie kam nicht drauf, erging sich aber in den wildesten Vermutungen! Vielleicht wollte ihr neues Wohnland nichts aus Plastik haben? Vielleicht liebt das neue Wohnland Papier über alles? Oder sollten so zusätzliche Hürden aufgebaut werden, weil sie aus einem alten Wohnland kann? Rassismus gar? Oder unend-liche eigene Wohlgefälligkeit des neuen Wohnlandes? Spekulationen über Spekulationen!!! Das höher stehende Amt hatte sie für in Ordnung gefunden und geglaubt, dass sie die ist, die sie ist auf Grund ihrer ganzen Nachweise, warum ein Unteramt nicht? Rotköpfchen verstand die Welt nicht mehr!

Wieder in ihrer Wohnung angekommen machte sich Rotköpfchen kundig, wie sie denn zu einem Pass ihres alten Wohnlandes kommt. Dazu braucht sie Zeit, um in die Hauptstadt und die Botschaft ihres alten Wohnlandes zu fahren. Sie braucht biometrische Fotos - die sie glücklicherweise  aus ihrem alten Wohnland mitgebracht hat! Und sie braucht Geld – rund 80 Geld für den Pass (im alten Wohnland hätte das 59 Geld gekostet) und die Reisekosten, um in die Hauptstadt zu fahren. Und dieser ganze Aufwand, um ein Foto machen zu lassen!!
Rotköpfchen erinnerte sich an einen Ort in Deutschland…dort wohnten Schildbürger oder wie die hießen… ;-)

Warum dann auch ihr neues Wohnland in dem "Zusammenschluss vieler Länder" war, wenn es die damit festgelegten Regeln nach ihrem Verständnis unterlief, verstand sie am heutigen Tag mal wieder gar nicht! Doch sie würde es nicht ändern.

Also auf in die Hauptstadt des neuen Wohnlandes und gespannt sein, was da an neuem auf sie zukommen wird! Schließlich war sie noch nie in einer Botschaft gewesen!!! ;-)


Kopfschüttelnde Grüßels von Anneke

2 Kommentare:

  1. Anneken ich glaube, dein neues Wohnland weiß nocht nicht genau, ob es dich wirklich haben will. Es streubt sich ein wenig weil es wissen will, was du alles auf dich nimmst, um zu bleiben. Mal sehen, wer stärker ist. Ich glaube das bist du. M.

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    1. Das scheint so zu sein, liebe M., und ist eine beruhigende Erklärung. Danke dafür. ;-)

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